Die capetingischen Könige (987 — 1328].
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gethan, und hatten ihren Nahmen von der Stadt Alby, ih-
: rem Hauptsiße. Zur Ausrottung dieser Ketßerey war der
Prediger - Orden der Dominikaner und die Inquisition einge-
führt, ja (1208) gegen die Albigenser selbst ein Kreuzzug be-
schlossen worden, auf welchem Ludwig VII., bey der Bes-
lagerung von Avignon, starb (4226]. .
1226. Ly d w ig IX. der Heilige, war ében so liebens-
würdig in seiner Sitteneinfalt , als ehrwürdig durch seine
Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Gottseligkeit, wodurch er
seinen Beynahmen verdiente. Er stiftete in Paris ein S p i-
t al für 300 Blinde, und pflegte die Armen mit eben so
viel Freygebigkeit als Selbstdemüthigung. Er sammelte viele
Reliquien und Heiligthümer, die in der königl. S ch a -
ka mm er zu Paris aufbewahrt wurden. Er gab nach der
Messe, auf dem Rasen unter einer Eiche des Waldes bey
Vincennes sitßend, jedem seiner Unterthanen Gehör und Ge-
richt. Auswärtige Fürsten unterwarfen seinem Urtheile un-
bedenklich ihre Händel.
Er vereinigte Kaufleute und Künstler in Zünfte unter
dem VMahmen von Brüderschaften, und sette Statuten für sle
auf. Er gab die erste pragmatische Sanction (1268], in welcher
er bestimmte, wie es mit den geistlichen Pfründen und Kirchen-
stiftrungen in Frankreich gehalten werden sollte. Sein Beicht-
yater , Robert von Sorbonne, war Stifter der berühmten
Sorbonne (d. i. der theologischen Facultät an der Universitär
zu Paris , 1267).
Er brachte durch Erbschaft die Grafschaft Toulouse,
durch Kauf dj Grafsschafe M a q o n an die Krone. Bey
einer g Me er das Gelübde eines Kreuzzuges gemacht.
Er unternahm den Zug, und brachte 6 Jahre auf demselben zu.
Er eroberte die Festung Dantiate in Agypten (1249) ; wurde
aber gefangen, und musite seine Freyheit mit großem Lösegelde
erkaufen (1254). Dessen ungeachtet unternahm er in der Folge
noch einen zweytén Kreuzzug gegen Tuuis , und ftarb dort
im Lager an der Pest (1270).