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Unser Heiland hat gesagt, es sei ein Kennzeichen seiner rechten Jünger,
daß sie Liebe untereinander haben, ja, er hat geradezu den Seinen das
neue Gebot gegeben, sich untereinander zu lieben, und so hat denn auch
Petrus gemahnt: „Habet die Brüder lieb!“, und Paulus hat geschrieben:
„Lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens
Genossen!“ Für jeden, der selbst erfahren hat, welchen Schatz er an dem
Evangelium besitzt, steht fest, daß die tiefsie und wahrste Liebe, die wir
unsern Glaubensbrüdern erweisen können, die ist, daß wir ihnen helfend
die Bruderhand reichen, wenn sie in Gefahr stehen, an ihrer Seele, am
Evangelium Schaden zu leiden.
So bekümmere dich um den Verein, lerne ihn näher kennen, prüfe
ihn freundlich, wenn er dir begegnet, und unterstütze seine gesegnete Arbeit
mit Gebet und Gabe!
118. Altniederländisches Dankgebet.
v
Von Adrianus Valerius.
1. Wir treten zum Beten
vor Gott, den Gerechten.
Er waltet und haltet
ein strenges Gericht.
Er läßt von den Schlechten
die Guten nicht knechten.
Sein Name sei gelobt!
Er vergißt unser nicht.
2. Im Streite zur Seite
ist Gott uns gestanden.
Er wollte, es sollte
das Recht siegreich sein.
Da ward, kaum begonnen,
die Schlacht schon gewonnen.
Du, Gott, warst ja mit uns.
Der Sieg, er war dein!
3. Wir loben dich oben,
du Lenker der Schlachten,
und flehen, mögst stehen
uns fernerhin bei,
daß deine Gemeinde
nicht Opfer der Feinde!
Dein Name sei gelobt.
O Herr, mach uns frei!
119. Belsazer.
Von Heinrich Heine.
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. Die Mitternacht zog näher schon,
in stummer Ruh' lag Babylon.
2.
Nur oben in des Königs Schloß,
da flackert's, da lärmt des Königs Troß.
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Dort oben in dem Königssaal
Belsazer hielt sein Königsmahl.