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Samt Zugehörden und Gerechtsamen.
Nach unserm und gesamter Fürsten Schluß
Hast du auf dieses herzogliche Banner
Zu dem gewohnten Eid der Lehenstreu
z0. Uns zu beschwören ein Gedoppeltes.
Ernst.
Laßt mich vernehmen, was ich schwören soll!
Kunrad.
Fürs erste sollst du schwören, daß du nicht
An irgend einem, Freien oder Knecht,
Dich rächest, der zu deinen Gegnern hielt,
Zumal an keinem deiner Mannen, die
Von dir getreten auf dem Tag zu Ulm.
Ernst.
Nicht Rache dürstend kehr' ich in die Welt,
Versöhnung, Ruhe nur ist mein Begehr;
Drum bin ich diesen Schwur zu thun bereit.
Kunrad.
Fürs zweite sollst du feierlich beschwören,
Daß du den landesflücht'gen Grafen Werner
Von Kiburg, der zum Ausstand dich gereizt,
Der noch zur Stunde nicht sich unterwarf
Und als des Reiches Feind geächtet ist,
Daß du nicht diesen, noch die mit ihm sind,
In deines Herzogtumes Grenze dulden,
Vielmehr, wenn er sich drin betreten läßt,
Ihn greifen wollest zu des Reiches Hast.
Ernst.
Das soll ich schwören? Nein, erlaßt mir das!
Kunrad.
55
65.
10. Du zögerst?
15.
Gisela.
Gott, es geht mir furchtbar auf!
Ernst.
Ich war nach Ulm gekommen auf den Tag,
Mit Euch zu unterhandeln um Burgund.
Nicht als ein Flehender erschien ich dort,
Nein, an der Spitze meiner Lehnsmannschaft,
Auf deren Treu und Kraft ich sicher ging.
Da traten Anshelm vor und Friederich,
Die beiden Grafen, und erklärten laut,
Sie seien mir zu Dienste nicht verpflichtet
Entgegen ihrem Herrn und Könige,