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arbeiteten wohl auch einzelne Neger und Negerinnen auf den Feldern.
Die wachsende Sonnenglut ließ uns sogar trübes Zisternenwasser, das
wir fanden, in vollen Zügen trinken. Doch nicht ohne eine unfreiwillige
Unterbrechung sollte der heutige Marsch enden. Ein Grasfeuer, das sich
uns entgegenwälzte, zwang uns sehr gegen unsern Willen zum Verlassen
des Pfades. Diese Grasfeuer entstehen dadurch, daß gegen Ende der
trockenen Jahreszeit die Neger ihre Felder anstecken, um durch die
zurückbleibende Asche den an und für sich schon sehr fruchtbaren Boden
mühelos zu düngen. Hierbei kommt es natürlich nicht selten vor, daß
auch ein Teil der benachbarten Fläche mit abbrennt. So wenig wir auch
vorher den schmalen Weg, der vom Regen ausgewaschen und von der
Hitze zerrissen war, zu loben wußten, wir waren doch froh, als wir ihn
wieder benutzen konnten. Indem wir das Versäumte nachzuholen suchten,
kamen wir zu der jetzt verlassenen englischen Missionsstation Umba noch
rechtzeitig, um für Mittag und Nachtlager sorgen zu können.
7. Mit Hilfe unsrer Fleisch- und Gemüsekonserven wurde ein herr—
liches Mahl bereitet, und ich muß gestehen, daß diese Mahlzeit unter
freiem Himmel, zu der der vorhergehende Marsch die nötige Würze ab⸗
gegeben hatte, vorzüglich mundete, trotzdem Reinlichkeit und manches andre
biel zu wünschen übrigließen. Wir waren gerade beim besten Essen,
als plötzlich der Jumbe in eigener Person erschien, um uns seine Ehr—
furcht zu bezeigen. Als wir ihm einige Kleinigkeiten schenkten und ihn
sogar einige Senfgurken probieren ließen, wurde auf seinen Wink ein un—
heimliches Gefäß mit Pemba, Palmwein, herbeigebracht und wir in über—
quellender Dankbarkeit damit beschenkt. Zu dem Palmwein gesellten sich
dann auch bald die andern Dorfbewohner. Da der Jumbe sein bester
Gast war, während es mir ganz unmöglich war, von dem widerlich—
süßlichen Getränk etwas zu genießen, und seine Landeskinder ihm beim
Trinken fleißig halfen, so entwickelte sich bald eine allgemeine Heiterkeit
und Fröhlichkeit. Diese erreichte ihren Höhepunkt, als Gomas gebracht
wurden, und nun fleißige Hände auf diesen Trommeln aus ausgehöhlten
Baumstämmen einen entsetzlichen Skandal vollführten. Erst als wir dem
Jumbe bedeuteten, wir seien sehr müde, nahm er Abschied, und ohne Be⸗
dauern sahen wir die schwarze musikalische Gesellschaft im Dunkeln ver—
schwinden. Jetzt schnell aͤuf das Feldbett und in die Decken eingewickelt!
Ubelinnmert um die Wildnis um uns her, um das Kreischen der Nacht⸗
vögel und das Schreien der Hyänen, in deren wenig angenehmes Konzert
sich, wie unsre Leute am Morgen behaupteten, auch das Brüllen eines
Löwen gemischt hatte, schliefen wir bald ruhig und fest ein, über uns
den tiefblauen Himmel mit seinen Millionen funkelnder Sterne.