Full text: Mit 21 Abbildungen (Teil 3 = (6. - 8. Schuljahr), [Schülerband])

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erhabene Zwecke ihn geleitet haben zu des Vaterlandes Wohlfahrt und 
Ruhm... 
5. Und die Not wächst, die höchste, äußerste Not. — Dal Was ist das? 
Mitten im Zentrum Benedeks, als Stützpunkt seiner Reserven, liegt 
das Dorf Chlum, in Waffen starrend, mit Kanonen überladen. Dort, 
mitten im feindlichen Heer, in einer Talfalte, wird's plötzlich lebendig. 
Was ist das? Dies Häuflein, das dort jählings in vollem Lauf anstürmt? 
Sind das Preußen? 
Und das Häuflein wächst und schwillt; unaufhaltsam dringt es wie 
ein Keil ins Herz des Feindes. Die Preußen hier? Unmöglich! Benedek 
selbst reitet mit seinem grünbebuschten Stabe vor, um auf die unglaubliche 
Meldung hin zu untersuchen. .. Flintenschüsse empfangen ihn, daß er 
eilends davonstiebt. Salven auf Salven, in bis dahin nie gehörter 
Schnelle, knallen pausenlos. Das ist das Zündnadelgewehr! Das ist die 
preußische Garde! Aber drunten in der Tiefe, als man das ersah, geht 
ein Brausen und Raunen und Rauschen um und schwillt zum Sturme: 
„Der Kronprinz ist da, unser Fritz greift an!“ 
s. Voran, voran, voran! Hört ihr, Berge Böhmens, das preußische 
Hurra? Der Marschall Vorwärts ist auferstanden, er ist wieder da! 
Siegreich schallt der Sturmmarsch der Hohenzollern über Chlum; die 
Preußen sind drin. Schon sind die Linien Benedeks durchbrochen, schon 
sind sie in heller Flucht. Die Trümmer ganzer Korps decken den Boden, 
zahllose Gefangene und Geschütze befinden sich in preußischen Händen, der 
Tod der besten Offiziere ist zu beklagen. 
Dennoch versuchen die Kaiserlichen, sich zu setzen. Ihre prächtige 
Reservereiterei prallt wie ein Unwetter herein und schwemmt die nächsten 
preußischen Häuflein mit sich fort wie eine mächtige Woge; doch die 
preußischen Schwadronen gehen sofort auf den Feind los. Undurch— 
dringliche Staubwolken wirbeln empor, aus denen hin und wieder die 
Blitze der Pistolen- und Karabinerschüsse aufleuchten. Leiber gefallener 
Rosse und Reiter sperren den Weg. Bei dem harten Zusammenstoß wird 
bald die eine Partei nach kurzem Handgemenge in wilder Jagd über offenes 
Feld in die Gehölze hineingejagt, bald sammelt sich die andre wieder, 
erwartet verstärkt aufs neue den Anprall und nimmt ihrerseits in gestrecktem 
Galopp die Verfolgung auf. 
Der verderbenbringende Reiterzug rast hin und her. Blut und Trümmer 
zeigen den Weg, den er genommen, von den aufsteigenden Feuersäulen der 
nahen Dörfer beleuchtet. Immer enger und erbitterter entspinnt sich der 
Kampf. Endlich lassen die österreichischen Weißröcke ihre Gefallenen liegen 
und gehen in schneller Flucht zurück.
	        
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