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66. Rätsel.
Von Perlen baut sich eine Brücke
hoch über einen grauen See;
sie baut sich auf im Augenblicke,
und schwindelnd steigt sie in die BHöh'
Der höchsten Schiffe höchste Masten
ziehn unter ihrem Bogen hin;
sie selber trug noch keine Lasten
und scheint, wie du ihr nahst, zu fliehn.
Sie wird erst mit dem Strom und schwindet,
sowie des Wassers Flut versiegt. —
So sprich, wo sich die Brücke findet,
und wer sie künstlich hat gefügt. Friedrich von Schiller.
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67. Durchs Kornfeld.
1. Das ist ein köstlich Wallen, durchs hohe Korn zu gehn,
wenn weit und breit die Felder in goldnen Ahren stehn.
Auf allen Wegen blühen die Blumen, rot und blau,
nach mildem Regen pranget in frischem Grün die Au.
2. Die Lerche steigt zum Himmel — horch, wie sie fröhlich singt!
Sie lobet Gott mit Jubeln, daß weithin es erklingt.
Hoch spannt der Regenbogen sich übers grüne TCal,
die goldnen Ahren wogen im hellen Sonnenstrahl.
Georg Christian Dieffenbach.
68. Die Kornblume.
1. Die Kornblume führt ihren Namen mit Recht, denn sie ist zu
Hause im Kornfelde. Hier und da findest du sie auch auf einem Wegrande
oder auf einem Anger, aber am liebsten steht sie zwischen den Halmen.
Den ganzen Sommer hindurch hält sie Gesellschaft mit dem Getreide.
Mit dem Saatkorn zusammen wirft der Landmann ihren Samen in den
Acker. Mit der Saat zusammen wächst sie auf und blüht. Zugleich mit
dem reifen Korn wird sie gemäht und in die Scheunen gebracht. So kommen
ihre Samenkörnlein unter das Saatgut und im andern Frühjahr wieder
in den Boden hinein, obgleich niemand um sie besorgt ist und sich Mühe
darum gibt, sie zu säen oder zu pflanzen. Der Bauer schilt die Korn—
blume ein lästiges Unkraut; aber des Wanderers Augen erfreuen sich an
ihr, wenn ihr liebliches Blau mit dem Purpurrot des Mohns zusammen
das Ahrenfeld ziert. Ist dem Landmanne sonst nicht viel an ihr gelegen,