26. Eprichwoͤrter 217. Die Sonne bringt es an den Tag.
du in der Noth. — Dem fleissigen Hamster schadet der Winter niehtso
Besser ein Flick als ein Vleck. — Gross Gut will starken Muth. —
Geiz wvaehst mit dem Geld. — Je mehr der Geizige hat, je mehr ge
ihm ab. — Wenn alle Sünden alt werden, wird der Geiz jung. —B
man nur ein Wörtlein spricht, welss Gott schon, wo's uns gebricht.
Wer sieh auf Menschen verlässt, ist verlassen genug. — Die NMaus auc
lann einem Löwen aus der Noth helfen. — Ein guter Rath ist Gold
werth. — Ein guter Rath zur rechten Zeit wahrt Manchen vor vie
Herzeleid. ñ Ame Leute bringen einen Gruss vom lieben Gott mit. —
Klopft die Noth an, thut die Liebe die Dhüre auf. — Heuehler hab
einen vollen Mund, aber eine leere Hand. — Mer gerne giebt, fr
nieht lange. — Almmosen geben armet nicht. — Wer dem Armen gieb
leihet dem Herrn. — Der NMilde giebt sich reich, der Geizhals nimmi
gich arm. — Gaben macht der Wille gut. — Wohlthun und vieht freunch
lieh sein, reieht ein Brot und macht's zu Stein. — Schelten steht niehbl
wohl, wo man helfen soll. — Besser freundlieh versagen, als unwilli
gewaure. — Almosen, das vom Herzen kommt, dem Geber wie de
Nehmer frommt. — Der Herr sich selber sein muss Knecht, will er's im
Lause haben reeht. — selbst ist der Mann. — Pleissiger Hausvat
macht hurtig Gesinde. — Das Handwerk hat einen goldnen Boden.
Spare was, ꝛo hast du vas! — Junges Blut, spar' dein Gut, Armuth i
Ater wehle thut. — Die Jugend ist die Zeit der Aussaat. — Arm is
nieht, wer Wenig hat, sondern wer Viel bedarf. — Ehrliehe Hand gebt
durel's ganze Land. — Mittelmass ist die beste Strass'. — Das Purpur
kleid ist oft gefüttert mit Herzeleid. — Ein jeder Stand hat seinen Prie⸗
den, ein jeder Stand hat seine Last. — Glück und Glas, wie bald brieht
dasl — Was du errungen mit Sorgen und Mühb', bleibt im Tode alles
hie. — Was fragt der Vod nach baarem Geldel!
27. * Die Sonne bringt es an den Tag.
1. Gemãchlich in der Werkstatt saß „was stierst du so an? was wirst du
zum Frühtrunk Meister Nikolas. so bleich?“
Die junge Hausfrau schenkt ihm ein, Und er darauf: „Sei still! nur still,
es war im heitern Sonnenschein. ich's doch nicht sagen kann, noch will,
Die Sonne bringt es an den Tag. die Sonne bringt's nicht an den Tag.“
2. Die Sonne blinkt von der Schale
Rand,
malt zitternde Kringel an die Wand;
und wie er den Schein in's Auge faßt,
so spricht er für sich, indem er erblaßt:
„Du bringst es doch nicht an den Tagl!“
8. „Wer nichtl was nicht?“ die Frau
fragt gleich —
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4. Die Frau nun dringender forscht
und fragt,
mit Schmeicheln ihn und Hadern
plagt,
mit süßem und mit bitter'm Wort;
sie fragt und fragt ihn fort und fort:
„Was brinat die Sonne nicht an den