Full text: Deutsches Lesebuch für die mittlere und obere Stufe einfacher Schulverhältnisse (Theil 2, [Schülerband])

. Vom Trinkwasser. 7. Vom Zucker. 
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hmack sogar meist erst durch einzelne seiner beigemischten Bestandtheile, 
besonders durch die Kohlensäure, die es enthält. Wir können uns 
m dem Vorhandensein dieser Lustart schon an jedem Trinkglase mit 
Passer üÜberzeugen, das etwa über Nacht stehen geblieben ist. Ringsum 
saben sich am Glase Luftperlen ausgeschieden, und das Wasser schmeckt 
m und abgestanden. Durch das Kochen wird die Luft noch rascher 
entfernt. 
Weil das Wasser Kohlensäure enthält, so löst es mancherlei Stoffe, 
die im Erdboden sich besinden, auf, vorzüglich den gemeinen oder kohlen⸗ 
suren Kalk. Lassen wir Wasser in einem reinen Glase verdunsten, so 
hen wir an letzterem ein weißliches Ueberbleibsel angelegt, das aus Kalk 
der auch aus Gyps besteht. Töpfe, in denen oft Wasser gekocht wird, 
Alegen sich innerlich mit einer Schicht von jenen Gesteinarten, die man 
s el⸗ oder Topfstein, fälschlich auch wohl Salpeter nennt. Wasser, die 
sar keine oder nur wenig erdige Bestandtheile aufgelöst enthalten, nennt 
an weiche; solche, die viel davon haben, dagegen harte. Das meiste 
Quell- und Brunnenwasser enthält auch kleine Mengen von Kiesel aufgelöst, 
Esgleichen etwas Salz (Kochsalz), manche etwas Eisen u. s. v. Wenn 
Quellwasser größere Mengen von Kohlensäure oder andern Luftarten 
Athalten, so werden sie ost von Aerzten zur Kur benutzt und als 
Säuerlinge, Mineralquellen, Gesundbrunnen u. s. w. bezeichnet. 
Mes Wasser unsrer Brunnen ist ehedem als Regenwasser, Schnee, 
hagel oder Thau dem Erdboden zugeführt worden und in denselben 
angedrungen. 
ntt haben wir möglichst vorsichtig darauf zu achten, daß unser 
Aunnenwasser nicht verunreinigt wird. Dungergrube, Senlgrube und 
ndere Dinge, die unangenehme und schädliche Stoffe dem Wasser zu⸗ 
sühren können, müssen möglichst entfernt von ihm gehalten werden. In 
inem Wasser findel man selbst mitlelst des Vergroößerungsglases selten 
U hierisches Wesen. Sobald aber dem Wasser durch verwesende 
sfe andere Bestandtheile zugeführt werden, finden sich auch Infusions— 
Merchen und Wasserinfekten ein, deren Genuß eben so wenig appetitlich 
wie gesund ist. 
Bo Wasser, Licht und Wärme zusammen wirken, beginnt auch so⸗ 
die Pflanzenwelt sich einzustellen. So siedeln sich auch mancherlei 
ewächse sowol an der Pumpe, als auch am Brunnentrog an und heften 
ih selbst am Holzwerk und harten Gestein fest. Es wird wol Jedem 
r grüne Ueberzug der feuchten Gesteine am Brunnen aufgefallen sein. 
mrührt gewöhnlich von Algen her. 
7. Vom Zucker. 
— Die Stoffe, welche wir Spezereien nennen, wie Zucker, Kaffee und 
Me, dann Gewürze, wie Pfeffer, Zimmt, Nelken, waren ehedem selten 
d theuer. In neuerer Zeit sind die Preise derselben bedeutend gefallen, 
nd es bird davon viel mehr gekauft und verzehrt als früher, ja so viel,
	        
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