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Ein Höfling bat einst um Gnade für seinen Neffen, der 
eines Mordes wegen zum Tode vcrurtheilt war. „Es thut mir 
leid — antwortete Heinrich — daß ich Ihnen Ihre Bitte nicht 
gewähren kann. Ihnen steht es wohlan, den Onkel zu machen, 
und mir, den König; ich entschuldige Ihre Bitte, entschuldigen 
Sie meine Weigerung." 
Als Heinrich III., nachdem er sich mit dem König von 
Navarra verbunden hatte, vom -Papste war ezcommunicirt worden, 
zeigte er sich sehr bestürzt. Heinrich IV. aber beruhigte ihn 
mit den Worten: „Es gicbt hier nur Ein Mittel, wir muffen 
nun um so schneller siegen; dann werden Sie schon von selbst 
Absolution erhalten; werden wir aber geschlagen, so bleiben wir 
ewig verdammt." 
Als ein Prälat den König sehr eifrig zum Kriege auffordcrte, 
fragte er ihn, für welchen Heiligen in seinem Brevier er heute 
den Dienst versähe. 
Man hatte den König so lange ohne Geld gelassen, daß 
diesem schon die nöthigsten Bedürfnisse des Lebens abgingen. 
Einst fragte Heinrich seinen Kammerdiener in Gegenwart des 
Finanzministers, wie viel Hemden er habe. „Ein Dutzend, 
Sire, — war die Antwort — es sind auch noch einige zerrissene 
da." — „Und wie viele Schnupftücher? ich denke acht." — 
„Es sind nur fünf da, Ew. Majestät." Da ergriff der Mini¬ 
ster das Wort und tröstete den König mit der Nachricht, daß 
für 6000 Thaler flandrisches Leinen für Se. Majestät untcrwe- 
ges scy. „Vortrefflich — rief Heinrich aus — es geht mir 
gerade wie jenem Schüler, der in den Collegien erfror, obgleich 
er in seiner Vaterstadt die schönsten Pelze besaß." 
Während der IBelagerung von Paris war cs bei Lebcns- 
strafe verboten worden, Lebensmittel in die Stadt zu schaffen; 
bekannt aber mit der menschenfreundlichen Gesinnung des Königs,
	        
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