164 145. Das bayer. Alpenland und die schwäbisch-bayer. Hochebene.
Erheben sich die Alpen über 2600 m, so werden sie Hoch¬
alpen genannt. Die Gipfel der Hochalpen bedeckt ewiger, d. h. nie
schmelzender Schnee. Aller Pslanzenwuchs hört dort auf. Nur
drei zu Bayern gehörige Berge liegen im Gebiete der Hoch¬
alpen: die Zugspitze fast 3250 m, der Hochvogel 2825 m
und der W atz mann 2550 m hoch.
Die Benedictenwand, der Wendelstein und der
Staufen gehören den Mittelalpen an.
Die tosenden Gebirgsbäche, welche von den oft sehr schroffen
Bergwänden der Voralpen in das Thal hinabstürzen, heißen
Achen, d. h. „Wasser oder Gewässer". Klammen nennt man
Klüfte mit oft bedeutenden Wasserfällen.
Am Fuße der Voralpen beginnt die schwäbisch-bayerische
Hochebene, ein altes Meeresbecken, das der Alpenschutt ausge-
fiillt hat. An die Voralpen schlugen nämlich einst die Wellen
eines Meeres an, das einen großen Theil Deutschlands be¬
deckte, und aus dem nur die höchsten Berge des Fichtelgebirges,
der Ochsenkopf und der Schneeberg, hervorragten. — In der
Nähe der Voralpen erheben sich aus der Hochebene einzeln
stehende Gipfel. Zu diesen gehört der 900m hohe Peißen¬
berg zwischen dem Lech und der Ammer, der seiner reizenden
Aussicht wegen berühmt ist.
Die Hauptflüsse, welche durch die schwäbisch-bayerische Hoch¬
ebene in raschem Lause eilen, sind die Iller, der Lech mit
der Wertach, die Isar mit der Ammer und Würm und
der Inn mit der Salzach. Iller und Lech fließen in
nördlicher, Isar und Inn in nordöstlicher Richtung. Sie alle
ergießen sich in die Donau.
Die User der Flüsse sind häufig unfruchtbares Sumpfland.
Daher finden wir unmittelbar an denselben verhältnißmüßig
wenig größere Städte. Da und dort hat das versumpfte Land
längs der Flüsse eine bedeutende Ausdehnung und bildet die soge¬
nannten „Moose", „Filze" oder „Riede". Merke das Erdinger¬
moos am Ufer der Isar, das Dachauermoos am User der
Ammer, das Donauried und das Donaumoos am rechten
Ufer der Donau!
Oft genannt wird das „Lechseld". Das ist eine weite,
unbedeutend erhöhte Fläche mit trockenen Wiesen zwischen dem
Lech und der Wertach, südlich von Augsburg.
Die tiefsten Stellen des Meeres, welches einst die bayerische
Hochebene bedeckte, sind jetzt große Wasserbecken, welche man
Seen nennt. Unter den vielen größeren und kleineren Seen
des bayerischen Voralpenlandes sind desonders zu merken: der
Würm- oder Starnberg er see, der Ammersee, der
Chiemsee, der Tegernsee, der Walchensee, der Kochel¬
see und der Königssee.