131
her hörten, am häufigsten über waldreichen Gegenden. Hier find
die reichsten Quellen zn suchen, welche den Ueberfluß der häufigen
Niederschläge abführen. Mangel an der nöthigen Feuchtigkeit trägt
mit dazu bei, daß in den höher« Bergregionen und im kalten
Norden der Pstanzenwuchs so spärlich und kümmerlich ist.
M. Je nachdem die Pflanzen im Wasser, am nassen Ufer,
an feuchten oder trockenen Stellen vorkommen, erhalten sie ver¬
schiedene Namen. Man unterscheidet:
A. Wasserpflanzen, welche ans dem Grunde festsitzen^ sich
durch das Wasser hindurch erheben und über die Oberfläche des¬
selben kommen, oder in der Erde wurzeln und nur im Wasser
wachsen, sich aber niemals über die Oberfläche desselben erheben,
oder frei in und auf dem Wasser schwimmen. Es find
1. Salzwasser-oder Meerespflanzen, welche in den großen
Meeren vorkommen. Sie haben mit den Süß Wasserpflanzen
im Allgemeinen wenig Aehnlichkeit und noch weniger mit den Land¬
gewächsen. Sie gehören größtentheils zu den Blüthenlosen, den
Lr^ptogamen. Die bekauntern heißen Tange und Algen, wozu die
Fncusarten gehören, die nicht selten 200—300' Länge haben. An den
Küsten des Weltmeeres, wo die größten Fucnsarten wachsen, da be¬
decken diese den Meeresboden mit einer undurchdringlichen Pfianz-
decke, welche Millionen von Thieren zum-Aufenthalte dient. Fährt
man bei ruhiger See über solche Gegenden hin, so erblickt man un-
termecrische Wiesen und eigenthümliche Wälder, zwischen welchen die
schönsten, hochstämmigen, goldgelben, scharlachrothen und weißen
Corallen hervorblicken. Der großen Fucusbank im atlantischen
Meere, welche 250 Meilen lang und über 40000 ss)Meilen groß
ist, habe ich schon früher gedacht; sie wird von den Seefahrern
Sargasso-See (von der darin schwimmende Fucusart Sargas-
sum vulgare) genannt, und ist nur mühsam zu durchschiffen.
Quellen, welche Kochsalz enthalten, so wie einige Salzsee,;
und Steppen zeigen in ihrer Nähe eine Menge Pflanzen, welche
auch an den salzhaltigen Ufern der Meere wachse». Sie werden
Salzpflanzen genannt und liefern nach dem Verbrennen eine
salzreiche Asche, woraus Soda bereitet wird. Hierdurch unterschei¬
den sie sich wesentlich von den Landpflanzen, welche Potasche liefern,
2. Süsrwasserpflanzen, welche nur im süßen Wasser der
Quellen, Flüsse, Gräben, Teiche und Seen vorkommen. Dahin