Metadata: Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde

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her hörten, am häufigsten über waldreichen Gegenden. Hier find 
die reichsten Quellen zn suchen, welche den Ueberfluß der häufigen 
Niederschläge abführen. Mangel an der nöthigen Feuchtigkeit trägt 
mit dazu bei, daß in den höher« Bergregionen und im kalten 
Norden der Pstanzenwuchs so spärlich und kümmerlich ist. 
M. Je nachdem die Pflanzen im Wasser, am nassen Ufer, 
an feuchten oder trockenen Stellen vorkommen, erhalten sie ver¬ 
schiedene Namen. Man unterscheidet: 
A. Wasserpflanzen, welche ans dem Grunde festsitzen^ sich 
durch das Wasser hindurch erheben und über die Oberfläche des¬ 
selben kommen, oder in der Erde wurzeln und nur im Wasser 
wachsen, sich aber niemals über die Oberfläche desselben erheben, 
oder frei in und auf dem Wasser schwimmen. Es find 
1. Salzwasser-oder Meerespflanzen, welche in den großen 
Meeren vorkommen. Sie haben mit den Süß Wasserpflanzen 
im Allgemeinen wenig Aehnlichkeit und noch weniger mit den Land¬ 
gewächsen. Sie gehören größtentheils zu den Blüthenlosen, den 
Lr^ptogamen. Die bekauntern heißen Tange und Algen, wozu die 
Fncusarten gehören, die nicht selten 200—300' Länge haben. An den 
Küsten des Weltmeeres, wo die größten Fucnsarten wachsen, da be¬ 
decken diese den Meeresboden mit einer undurchdringlichen Pfianz- 
decke, welche Millionen von Thieren zum-Aufenthalte dient. Fährt 
man bei ruhiger See über solche Gegenden hin, so erblickt man un- 
termecrische Wiesen und eigenthümliche Wälder, zwischen welchen die 
schönsten, hochstämmigen, goldgelben, scharlachrothen und weißen 
Corallen hervorblicken. Der großen Fucusbank im atlantischen 
Meere, welche 250 Meilen lang und über 40000 ss)Meilen groß 
ist, habe ich schon früher gedacht; sie wird von den Seefahrern 
Sargasso-See (von der darin schwimmende Fucusart Sargas- 
sum vulgare) genannt, und ist nur mühsam zu durchschiffen. 
Quellen, welche Kochsalz enthalten, so wie einige Salzsee,; 
und Steppen zeigen in ihrer Nähe eine Menge Pflanzen, welche 
auch an den salzhaltigen Ufern der Meere wachse». Sie werden 
Salzpflanzen genannt und liefern nach dem Verbrennen eine 
salzreiche Asche, woraus Soda bereitet wird. Hierdurch unterschei¬ 
den sie sich wesentlich von den Landpflanzen, welche Potasche liefern, 
2. Süsrwasserpflanzen, welche nur im süßen Wasser der 
Quellen, Flüsse, Gräben, Teiche und Seen vorkommen. Dahin
	        
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