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III. Beim Lampenlichte. Was macht ihr denn nun, wenn die
Lampe brennt? Dann machen wir unsere Schularbeiten. Wenn
der Vater kommt, müssen Wir damit fertig sein. Er sieht immer nach,
ob wir sie ordentlich gemacht haben. Und was macht die Mutter?
Die besorgt das Abendbrot. Sie läßt auch unseren Wassereimer
voll Wasser laufen. Weshalb denn? Wenn es so kalt ist, stellt
unser Hauswirt jeden Abend die Wasserleitung ab. Er geht in den
Keller und dreht den Haupthahn herum. Dann kriegen alle Leute
im Hause kein Wasser, und wenn sie auch den Wasserhahn auf-
schrauben. Am anderen Morgen dreht der Wirt den Haupthahn
wieder auf. Weshalb stellt der Hauswirt bei dieser Kälte die
Wasserleitung ab? Damit sie in der Nacht nicht friert, sonst platzt
das Rohr, und dann wird die ganze Wohnung überschwemmt.
Klingling! ertönt jetzt die Korridorglocke. Wer kommt? Vater.
Die Kinder freuen sich. Woran merkt man das? Sie laufen schnell
hin und öffnen ihm die Tür. Aber wie sieht der Vater aus!
Was meint ihr? Wie ein Schneemann. Weshalb? Hut, Rock,
Stiefel, .— alles ist voll Schnee. Was tut der Vater? Er schüttelt
den Schnee ab, stampft mit den Füßen, damit der Schnee von den
Stiefeln geht, und dann kommt er in den Korridor. Weiter! Er
zieht den Überzieher aus und hängt ihn an die Garderobe, und
seinen Hut auch. Dann geht er in die Stube. Da hat er gewiß
zuerst über das schlechte Wetter geschimpft! Mein Vater sagte: Ist
das ein Wetter draußen! Die Ohren sollten einem am Kopfe frieren.
In der —straße hat der Wind den Schnee so zusammengeweht, daß
ich bis an die Knie hineinsank. Die Elektrische konnte nicht weiter,
die Leute mußten aussteigen und zu Fuß gehen. Wie ich eben um
unsere Ecke komme, fliegt mir der Hut vom Kopfe und kollert
die Straße hinunter. Beinahe wäre er in die Oker geweht. Zum
Glück faßte ich ihn dicht vor dem Brückengeländer. Was sagte deine
Mutter dazu? Meine Mutter sagte: Nun setze dich ins Sofa und
zieh gleich deine Stiefel aus. Du hast in dem Schnee gewiß nasse
Füße gekriegt. Ich hole dir ein Paar reine Strümpfe, die ziehst du
an, damit du dich nicht erkältest. Ihr seid doch dem Vater gewiß
behilflich gewesen beim Stiefelausziehen? Ja, unser Wilhelm hat
den Stiefelknecht geholt, und ich die Pantoffeln. Und wie mein
Vater die Stiefel ausgezogen hatte, da habe ich sie auf den Korridor
gesetzt. Dann sah sich der Vater unsere Schularbeiten an.' Er freut
sich immer, wenn wir eine gute Nummer in der Schule kriegen.
Was machte die Mutter in dieser Zeit? Die Mutter deckte den
Tisch und setzte das Abendbrot darauf. Wir haben Brotsuppe mit
Korinthen gegessen, die esse ich so gern. Jeder bekam einen großen
geller voll Suppe und dann noch ein Brot mit Wurst. Wie wir
fertig waren mit essen, wurde der Tisch abgeräumt.
Was macht dein Vater nach dem Essen? Mein Vater steckt
sich die lange Pfeife an, und dann setzt er sich ins Sofa und liest
die Zeitung. Manchmal liest er auch in einem Buche oder schreibt