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14. So mag dies Herz denn brechen, von Lieb' und Segen voll.
So modre nun mein Busen, der tatenschwanger schwoll,
Verwelke, Hand, denn nimmer krönt deine Müh' Gedeihn!
Nur Gottes bester Engel kann hier mein Retter sein!"
15. Er spricht's und hebt zum Himmel nun Angesicht und Arm,
Und in die Knie sinkt er und betet still und warm.
Da klopft's auf seine Schulter, er fährt erschreckt empor:
„Komm heim, du bist gerettet!" so ruft es an sein Ohr.
16. Und einen Bergmann sieht er froh lächelnd vor sich stehn,
Der faßt ihn fest beim Arme und winkt ihm, fürder zu gehn;
Mit Leitern, Stahl und Seilen wird kühn ein Pfad gebahnt.
Wo Maxens Fußtritt strauchelt, stützt ihn des Retters Hand.
17. Der lädt ihn auf den Rücken, wo Klüfte schwindelnd drohn.
Wohl sind der Treue Schultern des Fürsten schönster Thron!
Rasch geht's zu Tal, wo jauchzend Tirol empfängt die zwei;
Kein Spötter kann belächeln die seltne Reiterei.
18. Wohl kündet uns die Sage aus grauer Ahnenzeit
Von einem Himmelsboten, der schützend ihn befreit;
Ja, wohl ein Engel war es, ein Schutzgeist, stark und kühn,
„Des treuen Volkes Liebe," so nennt zu deutsch man ihn.
19. Ein Kreuz auf hohem Felsen blickt nieder in das Land
Und zeigt den Ort, wo bebend einst Habsburgs Sprosse stand.
Noch lebt die edle Kunde und jubelt himmelwärts
Aus manches Sängers Munde durch aller Tiroler Herz!
29. Dì- CètlUTICJ dèi* 6rdè, Von Friedrich von Schiller.
Sämtliche Schriften. Histor.-krit. Ausgabe von Karl Goedeke. 11. Teil. Gedichte.
Stuttgart 1871. 8. 63.
1. „Nehmt hin die Welt!" rief Zeus von seinen Höhen
Den Menschen zu, „nehmt, sie soll euer sein!
Euch schenk' ich sie zum Erb' und ew'gen Lehen;
Doch teilt euch brüderlich darein!"
2. Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten;
Es regte sich geschäftig jung und alt;
Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten,
Der Junker birschte durch den Wald;