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in Frankfurt a. M. statt. Beabsichtigte der deutsche König, die Kaiser¬
krone zu erwerben, so mußte er nach Rom ziehen, nur der Papst
war berechtigt, Salbung und Krönung zum römischen Kaiser deutscher
Nation zu vollziehen. Der neue König wurde stets als Franke an¬
gesehen. gleichviel, welchem Stamm er entsprossen sein mochte. Er
leistete dem Reiche den Eid. ,daß er Recht stärken, Unrecht kränken
und des Reiches Ehre und Wohlfahrt nach allem Vermögen vertreten
wolle.' Er nahm darauf den Huldigungseid von den Fürsten ent¬
gegen. denen er die Sehen des Reiches bestätigte oder von neuem
verlieh. Zum Königsschmucke gehörten Mantel, Krone, Scepter und^A-r^
Schwert, Armspangen und Ring, Lanze, Kreuz und Reichsapfel.
Diese Abzeigen der Königswürde wurden in späterer Zeit auf festen
Burgen (Hammerstein, Trifels) aufbewahrt.
,Der König war der Hort aller Schwachen. Gewährleister der^Jas^
Standesrechte und des Besitzes; er übte den Landfrieden und schirmte die, Königs,
welche ihre Beschäftigung zu weiten Reifen nötigte und sie der Habgier
der mancherlei Gewalthaber im Reiche aussetzte. Mit dem Kaisertums
war die Schutzherrschaft über die Kirche verbunden. Wie des Königs
Schutz Habe und Person der Reichsgenossen sicherte, so bedeutete Ent¬
ziehung des Schutzes, Verlust der königlichen Gnade, ihre Auslieferung
an allerlei Gewaltthat/ Wie zur Zeit Karls des Großen war der König
oberster Gerichtsherr wie auch oberster Leiter des Kriegswesens. Auch
der Hofdienst veränderte sich nicht wesentlich. Er gliederte sich wie früher
nach den vier Erzämtern des Truchsessen, des Schenken, des Käm--
merers und des Marschalls. Bei feierlichen Gelegenheiten trug wohl
ein fremder Fürst als Vasall des Königs diesem das Schwert vor.
Seit den Zeiten Ottos d. Gr. bestand eine Hofkapelle, deren Aus-
bitdung das Werk des großen Erzbischofs Bruno, des Bruders vonraPeUc'
Otto I. war. In diese wurden junge Geistliche aufgenommen, die
sich durch Bildung und Einsicht auszeichneten; man nannte sie Hof-
fapläne. Sie empfingen durch ihren Vorsitzenden, den Kanzler, viel¬
seitige Belehrung in weltlichen und geistlichen Dingen; sie hatten unter
seiner Leitung die Schriftstücke und Briefe anzufertigen, die für den
König und den Reichstag bestimmt waren. Für Urkunden und ähn¬
liche Arbeiten lagen bestimmte Formulare vor. nach denen die Kapläne
sich richten mußten. Aus den Reihen der Hofkapläne nahm der
König gern die Männer, denen er wichtige Bistümer anvertrauen
wollte. Sie waren in feine Staatskunst vollständig eingeweiht, und
Deutsche Kulturgeschichte. L 2te Aufl. ß