Full text: [3 = Oberstufe, [Schülerband]] (3 = Oberstufe, [Schülerband])

— 164 — 
Ein wackerer Soldat soll sein Vaterland und sein Volk über 
alles leben und gern seinen letzten Blutstropfen verspritzen, wenn 
das liebe Vaterland in Gefahr steht. 
Ein wackerer Soldat soll immer Gott vor Augen haben und 
Gottos Gebote tief ins Herz geschrieben tragen, dals aueh keine 
Gewalt ihn zwingen könne, wider Gottes Gebote zu thun. 
in vackerer soldat soll die Gerechtigkeit und PFreiheit über 
alles ĩeben und für diese freudig das Schwert ziehen; denn ein 
nderer Krieg gefallt Gott nicht, der einst von jedem Tropfen un- 
schuldig vergossenen Blutes Rechenschaft fordern wird. 
in vwackerer Soldat soll nicht prunken mit der äussern Ehre, 
noch vieh aut Dilelkeit bläahen; sondern die Treue gegen das Vater- 
Iãd ol seine Ehre sein und sein stiller Mut seine höchste Zierde. 
Ernst Moritz Arndt. 
139. Die Kunst, jeden Tag glücklich zu sein. 
„Ja, wer die kennte!“ denkst du. Freilich verstehe ich sie auch 
nicht ganz, aber etwas davon habe ich doch in Erfahrung gebracht; 
probier's einmal, ob's hilft! Also; nimm dir jeden Morgen vor, heute 
emand zu erfreuen und, soviel du kannst, glücklich zu machen. Geh 
ann an deine Abeit und thu vor allem deine Pflichti Du wirst froh 
und heiter dabei sein; denn ein rechtschaffener Gedanke macht froh. Suche 
sodann deinen Vorsatz auszuführen, wo sich dir Gelegenheit dazu bietet. 
Du wirst nicht lange darauf zu warten haben. Es hraucht nichts Großes 
zu sein, was du dem andern schenkst oder bereitest, thu es nur mit 
freundlichem Blick und Gedanken, und es wird gut sein. 
Doppelt glücklich aber wirst du sein, wenn dein Nebenmensch den 
gleichen Vorsaß gefaßt hat wie du, und er sendet dir nun unverhofft 
eiwas Freundliches in dein Haus oder Herz. 
Das ist die schönste geheime Verbindung der Menschen, wenn jeder 
denkt, die kurze Lebenszeit, die er hier neben dem andern zubringt, diesem, 
soviel er vermag, mit allem Guten und Schönen auszufüllen. 
Und höher steigt diese Liebe, wenn man darauf denkt, etwas zu 
thun, das dem Allgemeinen, der Gemeinde, dem Staate, der Nation, der 
Menschheit zu gute kommt. Dieser Gedanke giebt jedem Menschen, so 
klein und beschruͤnkt auch sein Leben sei, eine innere Würde und Hoheit, 
eine Glückseligkeit, die über alle kleinen Plagen, über alle Trennungen 
hinaushebt und den Menschen mit sich und mit der Welt einig macht 
— durch die Liebe. Berthold Auerbach. 
140. Reichtum und Armut. 
Es ist schon viel über den Reichtum nachgedacht und geschrieben 
worden, und manche denken gewiß wie Hänschen Schlau: 
„Es ist doch sonderbar bestellt,“ 
Sprach Haänschen Schlau zu Vetter Fritzen) 
Daß nur die Reichen in der Welt 
Das meiste Geld besitzen.“ Cessing.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.