Full text: [Band 3, [Schülerband]] (Band 3, [Schülerband])

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288. Preubenlied. 
1. Ich bin ein Preube, kennt ihr meine Parben? 
Die Fahne schwebt mir weib und schwarz voran. 
Dab für die Preibeit meine Väter starben, 
das deuten, merkt es, meine Varben an. 
Nie werd' ich bang verzagen; 
wie jene will ich's wagen: 
zei's trüber Tag, sei's heitrer Sonnenschein: 
ich bin ein Preube, will ein Preube sein! 
2. Mit Lieb' und Dreue nah' ich mich dem Throne, 
von welehem mild zu mir ein Vater spricht, 
und wie der Vater treu mit seinem Sohne, 
so steh' ich treu mit ihm und wanke nicht. 
Pest sind der Liebe Bande; 
Heil meinem Vaterlande! 
Des Königs Ruf dringt in das Her- hinein: 
ich bin ein Preube, will ein Proube sein! 
3. Nicht jeder Pag kann glühn im Sonnenlichte; 
in Wölkchen und ein Schauer kommt zur Zeit; 
drum lese keiner mir es im Gesichte, 
dab nicht der Wünsche jeder mir gedeiht. 
Wohbl tauschten nah' und ferne 
mit mir gar viele gerne. 
Ihr Glück ist DTrug und ihre Preiheit Schein 
ieh bin ein Preube, will ein Preube sein! 
Und wenn der böse Sturm mich wild umsauset, 
die Nacht entbrennet in des Blitzges Glut: 
hat's doch schon ärger in der Welt gebrauset, 
und was nicht wankte, war des Preuben Mut. 
Mag Vels und Eiche splittern, 
ich werde nicht erzittern; 
es stürm' und krach', es blĩtze wild darein: 
ich bin ein Preube, will ein Preube sein!
	        
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