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Ein stürmt der Feind mit Brand und Mord, der in der Nacht
erstieg den Wall, vom Schwerte fällt der junge Lord, hält in der Hand
noch den Krystall, das zersprungene Glück von Edenhall.
Am Morgen irrt der Schenk allein, der Greis, in der zerstörten
Hall, er sucht des Herrn verbrannt Gebein, er sucht im grausen Trüm—
merfall die Scherben des Glücks von Edenhall.
„Die Steinwand“ — spricht er — „springt zu Stück, die hohe
Säule muß zu Fall; Glas ist der Erde Stolz und Glück, in Splitter
fällt der Erdenball einst gleich dem Glücke vön Edenhall.“
1. a) Rütsel.
(Fr. v. Schiller.)
Kennst du das Bild auf zartem Grunde? Gs giebt sich selber Licht und Glanz.
Ein andres ist's zu jeder Stunde, und immer ist es frisch und ganz.
Im engsten Raum ist's ausgeführet, der kleinste Rahmen faßt es ein;
Doch alle Größe, die dich rühret, kennst du durch dieses Bild allein.
Und kannst du den Krystall mir nennen? Ihm gleicht an Wert kein Edelstein;
Er leuchtet ohne je zu brennen; das ganze Weltall saugt er ein;
Der Himmel selbst ist abgemalet in seinem wundervollen Ring,
Und doch ist, was er von sich strahlet, noch schöner als was er empfing.
71. b) Rãätsel.
Es führt dich meilenweit von dannen und bleibt doch stets an seinem Ort.
Es hat nicht Flügel auezuspannen und trägt dich durch die Lüfte fort.
Es ist die allerschnellste Fähre, die jemals einen Wandrer trug,
Und durch das größte aller Meere trägt es dich mit Gedankenflug;
Ihm ist ein Augenblick genug.
72. Der dankbare Wilde.
(Feddersen.)
Ein alter, rechtschaffener Geistlicher, der sich aus eigenem Antriebe
nach Ostindien unter die Wilden begeben hatte, um sie baß er und glück—
licher zu machen, erzählt folgende Begebenheit:
„Einst gegen Abend kehrte ich mit meinen Hausgenossen von einem
Spaziergange zurück; da hörten wir an der Offnuͤng eines Waldes einen
kläglichen Ton, gingen ihm nach und fanden unter einem Baume einen
Wilden, der alt und entkräftet auf sein Ende zu warten schien. An—
fangs wollte er nicht mit uns reden. „Ach!“ sagte er endlich, „heute
morgen, als der Himmel rot wurde, machte ich mich auf und hoffte nach
meiner Heimat zu kommen; nun habe ich mich verirrt; es wird dunkel,
ich bin müde und muß hier liegen bleiben. Hier werden Schlangen oder
wilde Tiere oder meine Feinde meinem Leben ein Ende machenĩ Mein
armes Weib! Meine armen Kinder!“ Uns jammerte seiner. Ich bat
ihn mitzugehen. „Aber du kennst mich ja nicht!“ sagte er. „Ich brauche
dich nicht zu kennen; komm nur mit!“ So führten wir ihn in meine
Hütte. uenn er die nötige Stärkung zu sich genommen hatte, be—
reitete ich ihm ein Lager dicht an meinem Bette, so daß wir nur eine
dünne, leinene Wand zwischen uns hatten. Er legte sich hin. Mitten in
der Nacht weckte mich ein Geräusch, als ob der Wilde von seinem Lager
aufstünde. Ich erschrakf und horchte. Wie sehr aber that mein Schreck