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F. Aus der Gesundheitslehre.
202. Von Speise und Drank.
Mit dem Bau unsers Körpers verhält es sich ähnlieh wie mit
dem Bau eines Hauses. Man braueht zu einem Hausbau sehr ver-
schiedenes Baumaterial, 2. B. Holz, Steine, Eisen, Glas, Lehm u. dgl. m.
Alle diese Stoffe müssen aber ihrer Bestimmung gemäß verarbeitet
werden, so das Holz zu Brettern und Balken, das Eisen zu Platten
und Nägeln. Erst dann sind sie zur Herstellung von Wãnden und
Raumen mit Türen, Fenstern, Ofen, Schlössern u. 8. w. zu verwenden.
Ganz ähnlieh ist es mit dem Bau des menschlichen Rörpers.
Es sind dazu ebenfalls verschiedene Stoffe nötig, wie Wasser,
PEiweiß, Pett, Salz, Kalk und Eisen. Diese Stoffe mũssen
nun aber erst innerhalb unseres Körpers für den Aufbau vorbe-
reitet und zu den leinsten RKörperteilehen, wie zu Bläschen,
Faserehen, Rôhrchen, Plättehen und Häutchen, verarbeitet werden.
Erst dann Lkönnen sie zur Zusammensetzung der Knochen, RKnorpel,
Muskeln und Nerven dienen.
Wie bekannt, gibt es an jedem Gebäude fortwährend auszu-
bessern, da es ja dureh die Zeit und den Gebrauch auhen und
innen Schaden leidet. Natürlich sind dann die Sehäden an den
ruinierten Teilen nur mit demjenigen NMaterial auszubessern, aus
dem sie gearbeitet waren; die Penster müssen dureh Glas, die
Mauern durch Steine, die Schlösser durch Risen repariert werden.
Ebenso verhält es sich mit unserm Körper. Solange wir
leben, nutzt sieh derselbe fortwährend in allen seinen Teilen ab;
er Lann nur dann ordentlich ausgebessert und dadureh gesund
erhalten werden, wenn das Abgenutzte immerfort wieder aufgebaut
wird: das Fleisch dureh Fleischstoffe, die Knochen dureh Leim
und Ralk, die Nerven dureh Eiweiß und Fett. Das fortwãhrende
Lesebuch für die Oberstufe.
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