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Rudolf war auf der Limburg am Fuße des Kaiserstuhls im
Jdahre 1218 geboren. Seine Stammgüter lagen im Aargau. Er gehörte
einem alten Geschlechte an, das von dem Herzoge Attich seine Her—
kunft ableitete. Auch der Bischof Werner von Straßburg, welcher den
Grundstein zum Straßburger Münster legte, entsproß diesem Ge—
schlechte. Rudolf stand in sehr enger Verbindung mit dem Elsaß; er
war Landgraf im Oberelsaß und Bannerherr der Stadt Straßburg.
Man rühmte ihn als einen tapfern und erfahrenen Kriegsmann,
und seine Klugbeit, seine Frömmigkeit und Leutseligkeit wurden
allgemein gepriesen. Seine Wahl zum Kaiser verdankte er dem Erz—
bischof Werner von Mainz. Diesem hatte er auf einer Reise nach
Rom freundlichen Schutz und ritterliches Geleit zu teil werden lassen.
Beim Abschiede sprach Werner zu ihm: „Edler Graf, könnte ich
später den mir erwiesenen Dienst durch die That vergelten!‘“ Im
Jahre 1273 erinnerte Werner sich des frommen und tapfern Grafen
und empfabtijhn den Kurfürsten zum Kaiser.
Fast einstimmig wurde derselbe gewählt und in der alten Kaiser—
stadt Aachen gekrönt. Als die Fürsten ihm Gehorsam geloben sollten,
war das Königsscepter nicht zur Hand; da nahm Rudolf das Kruzifix
vom Altare und ließ auf dieses die Fürsten Treue schwören. Alle
Fürsten und Städte des Reiches erkannten ihn an; nur der mächtige
Böhmenkönig Ottokar wollte sich ihm nicht beugen. Der spottete nur
über den armen Grafen, wie er ihn nannte. Da zog Rudolf gegen
ihn zu Felde. Den Hauptkern seiner Macht bildeten die elsässischen
Ritter, die gleich zahlreich im Sattel saßen, wenn der Habsburger
rüstete. Ottokar mußte sich nun unterwerfen und aus Rudolfs Hand
seine Lünder als Lehen des Reiches annehmen. Als er zu Rudolf
kam, empfing ihn dieser in seinem sihlichten grauen Rock. Zu den
Rittern, die ihn deswegen zur Rede stellten, sagte der Kaiser: „Oft
hat der Böhmenkönia über meinen grauen Rock gelacht; jetzt soll
mein Nock über ihn lachen.“ Noch einmal aber lehnte sich Ottokar
gegen den Kaiser auf. Da zog Rudolf wieder gegen ihn zu Felde.
Auf dem Marchfelde bei Wien kam es 1278 zur Schlacht. Hier
berlor Ottokar Krone und Leben. Vöhmen gab Rudolf dem Sohne
Ottokars zurück, Osterreich aber behielt er für sein Haus. Seit jener
Zeit herrscht das habsburgische Haus über die österreichischen Lande.
Nun machte sich Rudolf an die Zerstörung der Raubschlösser.
Daß er nicht mit sich spaßen ließ, hatten die Raubritter schon er—
fahren, während er noch Landgraf im Elsaß war. Als er sich nämlich
im Jahre 1269 in Colmar aufhielt, kamen ihm Klagen zu Ohren