Full text: Lesebuch für die Oberklassen der Elementarschulen in Elsaß-Lothringen

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Sturm, der den Schnee hoch aufwirbelt. Die Luft ist weithin verfinstert, 
die Floden sturmen so dicht um den Reisenden, daß er die vor den 
Schutten gespannten Hunde nicht mehr sieht; die Richtung nach seiner 
Wohnung ist gänzlich von ihm verloren; wie soll er sich helfen? Er 
muß zu Grunde gehen. Sonst leitet er seine Hunde beständig; jetzt 
überläßt er es ganz ihnen, den Weg zu suchen. Nur so lange ist er 
besorgi, als er sie aäugstlich hin und her suchen sieht. Doch kaum 
hört er den vordern Hund anschlagen, so weiß er auch gewiß, daß 
die Spur gefunden ist. Er fliegt nun pfeilschnell in seinem Schlitten 
über die dunne Eisdecke des Schnees dahin und ist bald daheim oder 
in einem befreundeten Hause. 
Wetzel, Lesebuch. 
6. Der Pucehs. 
Der Fuchs ist, wie man auf den ersten Blick erkennt, dem 
Hunde und dem WMolfe verwandt. Aber gegenüber dem treu· 
éhrlichen Auge des Hundes und der gemeinen Gier des Wolfes 
zeigt der Fuchs den vollendeten Ausdruck der Sehlauheit und 
Lii. Sein Ropt ist breit, seine Stirn fallt ganz allmählich ab 
nach der spitzen, pfiffigen Schnauze. Sein Gehör ist auber- 
dräentüch scharf. Das graugrüne Auge liegt schiet, halb in der 
Höhle versteckt. leuchtet aber im Dunkeln wie bei andern 
nãchtlichen Raubtieren; zuweilen sieht der Schelm damit aus 
Vie ein unschuldiges Lamm, aber wiederum kann ex auch mord- 
lustig wie ein Tiger blieken. Das weit gespaltene Maul enthalt 
wei geschlossene Reihen gcharfer Zähne, mit denen er ge— 
waltige Bisse versetzen kann. Sein Kleid ist gelbbraun, immer 
glatt gebürstet und weich wie Sammet; nur an der Kehble und 
An der Brust ist er weib. Der grobe, buschige Schwanz mit 
vVeiher Spitze hängt gewöhnlich nachlässig herunter. Die Beine 
des Fuchees sind seblank, fast zierlich; mit den stumpfen Krallen 
versteht er auch die Erde aufzugraben. 
Gan anders als Molf und Hund bereitet sien der Fuchs 
eine unterirdische Wohnung, teils um sieb zur Zeit der Not in 
dieselbe zu flũchten, teils um seine Jungen darin zu verbergen 
und zu erziehen. Doch befabt er sieh nicht gern damit, selbst 
eine solehe Wohnung anzulegen; er belauert vielmehr den Dachs 
und zucht ihn durch allerlei boghafte Streiche ⸗ beunruhigen, 
bis diener grunzend sein behagliches Haus verläbt und ãem 
listigen Gegner einräumt. In der Regel hat der FVuchs auber 
der tieferen Vinterwohnung in einiger PEntfernung noch eine
	        
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