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26. Heinrich IV. von Frankreich.
Seeheld Franz Drake war der erste Engländer, welcher die
umschiffte. Er brachte auch die ersten Kartoffeln aus Amerika na
Europa. Den höchsten Triumph erlebte Elisabeth in ihrem Ka—
mit dem mächtigen Philipp II. von Spanien. Wir haben schon gehit
wie dessen gegen England ausgesandte „unüberwindliche“ Flotte schmähl
vernichtet wurde.
4. Maria Stuart. — Ein böser Schatten fällt jedoch
die berühmte englische Herrscherin durch ihr Verhalten gegen di
Königin Maria Stuart von Schottland. Freilich war Ma—
eine unbesonnene Frau, die ihre Unterthanen nicht zu regieren versta
Sie hatte daher ihren Thron verloren und war nach England gefloh
um bei Elisabeth, ihrer Verwandten, Schutz zu suchen. Aber Elisabet
setzte sie gefangen, weil sie fürchtete, die schottische Königin könnte ihr
eigenen Regierung gefährlich werden. Denn die Katholiken in Engla
welche die evangelische Elisabeth haßten, waren der katholischen Ma
zugethan. Als nun gar eine Verschwörung gegen Elisabeth's Lebe—
entdeckt wurde, beschuldigte man Maria, sie habe darum gewußt, un
stellte sie vor ein Gericht, das sie zum Tode verurtheilte. Und wirkli
wurde das furchtbare Urtheil vollzogen. Maria starb nach achtzehn
jähriger Gefangenschaft auf dem Blutgerüste. Ihr Sohn Jul
König von Schottland, folgte nach Elisabeths Tode, welche nie vermähl
gewesen, auch auf dem Throne Englands. Hierdurch wurden beid
Reiche unter dem Namen Großbritannien vereinigt. Andrac.
26. Heinrich IV. von Frankreich.
1. Die Hugenotten. Von der Schweiz drang die Reformation aud
nach Frankreich. Man nannte hier ihre Anhänger Hugenotten. dn
hatten von Anfang an eine gar traurige Lage; denn die Katholiken stand
ihnen höchst feindselig gegenüber, und die Könige des Landes verfolgten
mit großer Erbitterung. Trotzdem wurden sie immer zahlreicher. Auch vie
der Großen des Reiches, wie der junge Prinz Heinrich von Navarra
ein Verwandter der Königsfamilie, und der berühmte Admiral Colign
bekannten sich zu der reformirten Lehre. Da beschloß die ränkevolle Königin
Katharina, welche ihren Sohn, den jungen König, Karl IX., ganz in ihr
Gewalt hatte, die verhaßten Hugenotten zu verderben. „Es ist Zeit, sagte
arglistig, „daß Friede werde zwischen den Katholiken und Hugenotten. Um
die Aussöhnung beider Parteien zu besiegeln, will ich dem Prinzen heinris
von Navarra meine Tochter zum Weibe geben.“ Der Prinz nahm das Aner
bieten an und lud die vornehmsten seiner Glaubensgenossen zur Feier seine
Hochzeit nach Paris ein. Und die Hugenotten, hoch erfreut, daß nun die
Verfolgungen gegen sie ein Ende haben sollten, kamen zahlreich zu dem Feste
Wer hätte geahnt, daß dieses Fest mit ihrem Blute besudelt werden solltel
Aber so wollte es die schreckliche Katharina. Die Bartholomäusnachl!
(24. August 1572), wenige Tage nach der Vermählung des königlichen Braut
paares, wurde von ihr zur Ermordung der Hugenotten bestimmt.