¶ Haͤusliches Leben, nach dem Liede von der Glocke.
5. Ueberall weht Gottes Hauch,
heilig ist wohl mancher Brauch;
ͤber soll ich beten, danken,
geb' ich meine Liebe kund,
meine seligsten Gedanken,
sprech ich wie der Mutter Mund.
v. Schenkendorf.
. *Bãusliches Leben, nach dem Liede von der Glocke.
est gemauert in der Erden
n die Form, aus Lehm gebrannt.
eute muß die Glocke werden!
lisch, Gesellen, seid zur Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
¶ das Werk den Meister loben;
sCh der Segen kommt von oben.
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Giemt sich wohl ein ernstes Wort;
nn gute Reden sie begleiten,
un fließt die Arbeit munter fort.
o laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
s durch die swache Kraft entspringt;
en schlechten Mann muß man verachten,
nie bedacht, was er vollbringt.
das ist's ja, was den Menschen zieret,
und dazu ward ihm der Verstand,
aß er im innern Herzen spüret,
as er erschafft mit seiner Hand.
Was in des Dammes tiefer Grube
Hand mit Feuers Hilfe baut,
hch auf des Thurmes Glockenstube,
wird es von uns zeugen laut.
och dauern wird's in späten Tagen
nd ruhren vieler Menschen Ohr,
d wird mit dem Betrübten klagen
d stimmen zu der Andacht Chor.
das unten tief dem Erdensohne
as wechselnde Verhängniß bringt,
schlaͤgt an die metall ne Krone,
je es erbaulich weiter klingt.
Denn mil der Freude Feierklange
uͤßt sie das geliebte Kind
seines Lebens erstem Gange,
es in Schlafes Arm beginnt;
ruhen noch im Zeitenschooße
schwarzen und die heitern Loose.
r Mutterliebe zarte Sorgen
achen seinen goldnen Morgen. —
Die Jahre fliehen pfeilgeschwind.
Vom Maͤdchen reißt sich stolz der Knabe;
er stürmt in's Leben wild hinaus,
hurchmißt die Welt am Wanderstabe
fremd kehrt er heim in's Vaterhaus.
Und hertlich in der Jugend Prangen,
die ein Gebild aus Himmelshöhn,
mit züchtigen, verschämten Wangen,
sieht er die Jungfrau vor sich stehn.
Da faßt ein namenloses Sehnen
des Juͤnglings Herz; er irrt allein;
aus seinen Augen brechen Thränen.
Er flieht der Brüder wilden Reihn.
Erröthend folgt er ihren Spuren,
Und ist von ihrem Gruß beglückt.
Das Schoönste sucht er auf den Fluren,
womil er seine Liebe schmückt.
O zarte Sehnsucht, süßes Hoffen,
der ersten Liebe gold'ne Zeit!
Das Auge sieht den Himmel offen,
es schwelgt das Herz in Seligkeit.
Odaß sie ewig grünen bliebe
die schöne Zeit der jungen Liebe!
Drum prüufe, wer sich ewig bindet,
ob sich das Herz zum Herzen findet.
Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang!
Kieblich in der Bräute Locken
spielt der jungfräuliche Krauz,
henn die hellen Kirchenglocken
laden zu des Festes Glanz.
Ach! des Lebens schönste Feier
endigt auch des Lebens Mai,
it dem Gurtel, mit dem Schleier
reißt der schöne Wahn entzwei.
Die Leidenschaft flieht,
die Liebe muß bleiben;
die Blume verblüht,
die Frucht muß treiben
der Mann muß hinau
ins feindliche Leben,