Full text: [Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 3 (6., 7. & 8. Schuljahr), [Schülerband])

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n Sommer frißt das Renntier auch Gras, RKräuter und 
ilze. 
Das Leben der nördlichlten Völker EBuropas und Aliens ist 
mit dem Leben dieles Geschöpfes untrennbat verbandens ns 
macht ihre einzige Habe aus. Leicht und licher zieht es den 
dehlitten des Lappen, trägt diosen lelbst, lab n mit krãftiger 
Mileh und gibt ibm in feinem Veisoh eine nabrhatte Spello. 
Überhaupt geht von diesem Tiere nichts unbenutzt verloren; 
elbst Knochen und Sehnen veißb der Dappe au leinem ärmenen 
fausrat zu verwenden. Mit der Haut aber Heidot und deett 
er sieh, behängt er lein Zelt, füllt er seinen Schlätten und das 
lager der Lebenden und Toten. Dazu ilt die Zahmung und 
der Unterbalt des Renntiers mühelos Bs suont en Moasehen 
und bleibt ihm eigen, ohne eines Hüters oder Obdachs zu be 
dũrfen. Die hohen, wülten Pelsklippen, die fürchterlichen Sũmpfe, 
deren Decke das bittero Renntiermoos und dĩe Noltebeoro trãgt, 
lind seine Heimat. Wo jene nahrungsreiche Flechte mit ihrem 
dũrren, sehneeweißen Wüchse die Moore, Vellsen und Abhãnge 
ũberkleidet, da weiden überall die nach Hunderten und Tausenden 
rãhlenden Herden dieser Tiere, und schon aus weiter Perne en 
kennt das Auge des Lappen den wandernden Waid von Ge- 
Jeihen. Das Benntier zwingt die Bewohner Lapplands zu einem 
lteten Wanderleben. Nicht blob der Wechlel der Weiden, auch 
der Wechsel der Jahreszeiten treibt den hbeimatiosen Hirten 
bald auf die Berge, bald zur Küste hinab, jetzt ins Diekicht 
der Wãlder, dann hinaus auf das freie Moor. Vergebens wãre 
es, dem Verlangen des Tieres zu wehren. Die ganze Geräe würde 
gewaltsam entlaufen, um in wilder Freiheit mit ihren Brudem 
die Ode zu durchirren. 
Dem RBenntier fehlt es nicht an Feinden. Es mub lieb 
gegen Bär und Wolf verteidigen, trifft jonen mit dem Geweib, 
sehlägt diesen mit dem Huf, dab er betäubt zulammenslinict, 
Aber leine argste Feindin, dio es von dem Meere au den Wal 
dern, von den Wäldern zu den Felsklüppen jagt, ilt die Renn- 
tierbremse. Das Renntier kennt sie wohl; es ersehrickt sehon, 
wenn es das Summen des nahenden Insekts vernimmt, weicht 
rechts, weicht links: immer über ihm die Bremse. die läbt ihm 
ein Ei auf den Rücken fallen; eine Larve kriecht daraus hervor, 
die sich in die Haut des Tieres bohrt, und es ilt unter Qualen 
gezwungen, sie zu ernähren; sie puppt sieh ein, und aus der 
Puppe fiegt seine Peindin, die Bremle, wieder auf. 
Die Schnelligkeit des Renntiers soll eine auberordentlieho, 
Jenn auch keins lang anhaltende sein. Es jagt Klappernäen 
Fubes ũber die weiben FPlachen, stũrzt jãhe Abhange blitasehnell 
hinab, Kaum durch irgend ein Hindernis in leinem Laut— ge·
	        
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