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n Sommer frißt das Renntier auch Gras, RKräuter und
ilze.
Das Leben der nördlichlten Völker EBuropas und Aliens ist
mit dem Leben dieles Geschöpfes untrennbat verbandens ns
macht ihre einzige Habe aus. Leicht und licher zieht es den
dehlitten des Lappen, trägt diosen lelbst, lab n mit krãftiger
Mileh und gibt ibm in feinem Veisoh eine nabrhatte Spello.
Überhaupt geht von diesem Tiere nichts unbenutzt verloren;
elbst Knochen und Sehnen veißb der Dappe au leinem ärmenen
fausrat zu verwenden. Mit der Haut aber Heidot und deett
er sieh, behängt er lein Zelt, füllt er seinen Schlätten und das
lager der Lebenden und Toten. Dazu ilt die Zahmung und
der Unterbalt des Renntiers mühelos Bs suont en Moasehen
und bleibt ihm eigen, ohne eines Hüters oder Obdachs zu be
dũrfen. Die hohen, wülten Pelsklippen, die fürchterlichen Sũmpfe,
deren Decke das bittero Renntiermoos und dĩe Noltebeoro trãgt,
lind seine Heimat. Wo jene nahrungsreiche Flechte mit ihrem
dũrren, sehneeweißen Wüchse die Moore, Vellsen und Abhãnge
ũberkleidet, da weiden überall die nach Hunderten und Tausenden
rãhlenden Herden dieser Tiere, und schon aus weiter Perne en
kennt das Auge des Lappen den wandernden Waid von Ge-
Jeihen. Das Benntier zwingt die Bewohner Lapplands zu einem
lteten Wanderleben. Nicht blob der Wechlel der Weiden, auch
der Wechsel der Jahreszeiten treibt den hbeimatiosen Hirten
bald auf die Berge, bald zur Küste hinab, jetzt ins Diekicht
der Wãlder, dann hinaus auf das freie Moor. Vergebens wãre
es, dem Verlangen des Tieres zu wehren. Die ganze Geräe würde
gewaltsam entlaufen, um in wilder Freiheit mit ihren Brudem
die Ode zu durchirren.
Dem RBenntier fehlt es nicht an Feinden. Es mub lieb
gegen Bär und Wolf verteidigen, trifft jonen mit dem Geweib,
sehlägt diesen mit dem Huf, dab er betäubt zulammenslinict,
Aber leine argste Feindin, dio es von dem Meere au den Wal
dern, von den Wäldern zu den Felsklüppen jagt, ilt die Renn-
tierbremse. Das Renntier kennt sie wohl; es ersehrickt sehon,
wenn es das Summen des nahenden Insekts vernimmt, weicht
rechts, weicht links: immer über ihm die Bremse. die läbt ihm
ein Ei auf den Rücken fallen; eine Larve kriecht daraus hervor,
die sich in die Haut des Tieres bohrt, und es ilt unter Qualen
gezwungen, sie zu ernähren; sie puppt sieh ein, und aus der
Puppe fiegt seine Peindin, die Bremle, wieder auf.
Die Schnelligkeit des Renntiers soll eine auberordentlieho,
Jenn auch keins lang anhaltende sein. Es jagt Klappernäen
Fubes ũber die weiben FPlachen, stũrzt jãhe Abhange blitasehnell
hinab, Kaum durch irgend ein Hindernis in leinem Laut— ge·