3. Gewerbe, Handel und Verlehr.
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Der Erfinder des Telephons ist der deutsche Lehrer Philipp
Reis, , der seine ersten Versuche in PFriedrichsdorf bei Homburg an-
gtellte. Grobe Verdienste um die Verbesserung des Pernsprechers
erwarben sich der Deutsche Siemens und der Amerikaner Edison;
doeh bleibt weitern Verbesserungen noech ein grobes FPeld. Vor-
zuglich riehtet sich das Bestreben darauf, die Entfernungen zu er-
weitern, auf welehe telephoniert werden kann.
Ale groben Stadte des Deutschen Reiches sind schon jetzt mit
einem dichten Netze von Telephondrähten übersponnen, und die
Reichspostyerwaltung hat eine Verordnung erlassen, welehe die Be-
autzung dieses neuen Verkebrsmittels regelt. Seine Brauchbarkeit
hat sicu bis jetzt geltend gemacht für Feuermeldungen, in Gasthöfen
und grohen Vabriken, bei Eisenbahnen und im Verkehr der Handels-
hãuser, Geschäftsstellen und Wohnungen. Auch ist dureh den Fern-
sprecher der Anschlub einer gröhern Zahl kleiner Orte an das
Telegraphennetz möglich geworden.
Ernst Stlöhner.
114. Das Geld.
1. Es hat in jedem Lande einmal eine Zeit gegeben, da man noch
kein Geld kannte. Damals behalfen sich die Leute mit einem einfachen
Tauschverkehr; der eine gab dem andern irgend ein Werkzeug oder Gerät,
das er verfertigt hatte, und erhielt dafür ein Stück Vieh oder dergleichen.
So ist es bei manchen niedrig stehenden Völkerschaften heutzutage noch. Die
Neger Mittelafrikas geben den Reisenden z. B. Hühner, Ziegen und
Elefantenzähne für Baumwollstoffe, Messingdraht, Gewehre und Pulver;
doch kennen sie jetzt auch schon den Wert des Geldes. In den Jagd—
gebieten Nordamerikas rechnete man noch vor wenigen Jahren nach Biber—
fellen, wie man bei uns nach Markstücken rechnet. Das geht aber nur bei
sehr einfachen Lebensverhältnissen. Wo man so vielerlei Waren austauschen
muß, wie in unsern europäischen Ländern, da braucht man ein Maß, an
und nach welchem man den Wert der Güter bestimmt. Ein solches Maß
ist das Geld.
Geld gehört zu den Gegenständen, welches die meisten Menschen in
frühester Jugend kennen lernen. Geld kommt her von dem alten deutschen
Wort „gelten“. So sagen wir: „eine Ware gilt so und soviel.“ Nicht
immer aber verstand man unter „Geld“ eine silberne oder goldene oder
kupferne Münze.
2. Die geprägten Metalle eignen sich besonders darum gut als Wert—
messer, weil sie selbst wertvoll sind, weil sie einen feststehenden Wert besitzen,
F. Hirts Deutsches Lesebuch. Ausg. O. WV.