320
Das Großherzogthum Baden.
zu St. Peter bei Freiburg das katholische Pricsterseminar. Es
gibt sechs katholische Lyceen und Gymnasien: zu Bruchsal, Ra¬
statt, Offenburg, Freiburg, Donaueschingen, Konstanz; drei
evangelische: zu Karlsruhe, Lahr, Werthcim; zwei gemischte:
zu Mannheim und Heidelberg. Eine polytechnische Anstalt mit
einer Handels-, Forst-, Ingenieur-, Maschinenbau-, Bergwerk-,
Bauschule und eine Thierarzneischule sind in Karlsruhe. Eine
Taubstummenanstalt ist in Pforzheim, eine Blindenanstalt in
Freiburg. In Lichtenthal bei Baden ist ein Waisenhaus, bei
Achern eine Irrenanstalt; in Durlach befindet sich eine Rettungs¬
anstalt für verwahrloste evangelische Kinder, zu Mariahilf beim
Dorfe Neidingeu am Fuße des Fürstenberges eine solche für
katholische; für evangelische wird eine zweite Anstalt zu Welsch-
ueureuth bei Karlsruhe errichtet. Zu Lentcsheim bei Kehl be¬
steht eine Anstalt zur Bildung von Lehrerinnen für Kleinkinder¬
schulen. — In den meisten Städten sind sogenannte lateinische
Schulen oder höhere Bürger- und Gewerbschulen, oft mit ein¬
ander in Verbindung. In jeder Gemeinde ist eine oder sind
mehrere Volksschulen. Man zählt 1330 katholische, 588 evan¬
gelische, ungefähr 40 israelitische Volksschulen. Außerdem be¬
stehen in vielen Orten, vorzugsweise in evangelischen, Klein¬
kinderschulen. Die Lehrer für die katholischen Volksschulen wer¬
den in den Schulscminaren zu Ettlingen und Meersbnrg, und
die für die evangelischen in dem zu Karlsruhe gebildet.
51. EigriUhümllcht Hamm für euyelnk GtgtNdkN.
Einige Gegenden des Landes führen eigenthümliche Namen,
die sich ans der frühern Zeit erhalten haben:
1. der Heg an (Höhgau); Hanptorte in demselben sind:
Stockach, Engen.
2. Die Baar, um die Quellen der Donau; Hauptorte sind:
Donaueschingen, Hüsingen, Möhringen.
3. Der Klettgau oder Kleggan; Hauptort ist Iestetten.
4. Der Breisgau (von Breisach); Hanptorte sind: Frci-
burg, Breisach, Staufen, Müllheim, Emmendingen.
5. Die Orten au (Mortingau); Hanptorte sind: Offenburg,