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in bunten Farben; die Wiesen trugen schon kräftiges Grün; die Felder
lagen in mannigfaltiger Abwechselung an den gewölbten Hügeln; hier
war eines mit den jungen Halmen des Winterkorns bekleidet, dort
zeigte ein anderes die schwarze, frisch bebaute Erde, welche den
keimenden Samen bedeckte. Die Waldungen, mit denen die Hügel gekrönt
waren, schimmerten von dem jungen Laube, das die dunkeln Zweige
verzierte. Hinter den Hügeln erhoben sich hohe Berge, von denen die
letzten in einer tiefen Bläue lagen. Durch das offene Tal glänzte
weithin der große Strom, der mit majestätischer Ruhe und segenvoller
Kraft die vielen Dörfer und Landhäuser, welche sich um seine Ufer
reihten, zu beherrschen schien. In einem Seitentale öffnete sich die
Aussicht auf einen See, dessen stillere Fülle sich gegen die Macht des
Stromes fast wie der Schein des Mondes gegen das hinströmende
Licht der Sonne ausnahm. Ein leichter blauer Dunst zog hin und
wieder wie Gedüft der neu gesegneten Fluren umher, und über all
der Pracht und Anmut des Frühlings, worin die Erde ruhte, schwebte
am Firmamente das schönste Morgenrot wie der verklärte Widerschein
einer himmlischen Fülle, woraus die Erde ihren Segen empfängt.
Und als nun mit der nahenden Sonne die Röte glühender wurde
und die Berge umgoldete, als Vögel emporstiegen und Lieder erhoben,
da war es recht, als wollten sich Himmel und Erde umfangen und
selig sein in Liebe. „O, wie schön ist's hier!“ rief ich aus und sah
in die Nähe und in die Weite. — „Ja, schön ist's auf Erden!“ sagte
mein Vater und blickte unverwandt nach Osten. Eben kam das
blendend reine Licht der klaren Sonne herüber und leuchtete auf das
Gesicht meines Vaters, als er fortfuhr: „Aber wie schön muß es
erst dort sein, wovon es heißt: Kein Auge hat's gesehen, kein Ohr
hals gehört, und in keines Menschen Herz ist es gekommen, was
Gott denen bereitet hat, die ihn lieben!“
Nach Bone.
4. Ave Maria.
l. Der Abend sinkt, 2. Es schwebt der Klang 3 Zur Kinderschar
Die Glocke klingt: Den Wald entlang: Hin dringt es klar:
Ave Maria! Ave Maria! Ave Maria!
Von Pol zu Pole Im Silberhaare Sie knieen nieder
Schwingt sich zu dir Der stille Greis Und beten im Chor,
Der Gruß des Engels, Lauscht ihm und faltet Und Engel tragen
Frauenzier: Die Hände leis: Das Wort empor:
Ave Marial Ave Marial Ave Marial