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mehrere schwer zugängliche Pässe, aber nur wenige fahrbare Straßen. Die
wichtigste Straße ist jetzt die Eisenbahn von Bayonne nach Sebastian.
2) Das kantabrisch-asturische Gebirge ist die westliche Fortsetzung
der Pyrenäen, und bildet eine Reihe von ketten- und plateauartigen Berg-
zügen, die steil zum Meere absallen und treffliche Häfen bilden. Die höchsten
Spitzen erreichen eine Höhe von 2200—2500 m. Die einzelnen Theile dieses
Gebirges werden nach den Landschaften baskisches, asturisches und galicisches
Bergland genannt.
3) Das kastilische Scheidegebirge steigt von der Ebro-Ebene und
von Valencia aus steil bis 1570 m in die Höhe und zieht sich unter ver-
schiedenen Namen nach Westen bis zum Kap La Roca. Die bedeutendsten Züge
sind die Sierra Guadarama, Sierra Estrella und Sierra Cintra.
4) Das andalusische Scheidegebirge steigt steil aus dem Meere in
der Gegend von Valencia empor und erstreckt sich unter vielen Namen bis zum
Kap Vincent. Theils sind diese Gebirge plateauartig, wie die Hochterrasse von
Murcia, theils steil abfallend, wie die Sierra Morena.
5) Als südliches Randgebirge tritt endlich das H o ch l and vo n G r anada
auf, welches sich vom Kap Gata bis nach Gibraltar hinzieht. Steil aus der
Ebene steigen die Spitzen der Sierra Nevada bis 3500 m hoch empor.
Der höchste Berg dieser Sierra und ganz Spaniens ist der schneeige
Mulhacem.
6) Das iberische Bergland ist nur der beträchtlich erhöhte Ostrand
der unten genannten kastilischen Hochebenen.
Zwischen den Gebirgen liegen theils Hoch-, theils Tiefebenen von ver-
fchiedenem Charakter.
1) Die Tiefebene des Ebro, kahl und dürr, nur an den Ufern des
Flusses fruchtbar, südlich von den Pyrenäen.
2) Die Tiefebene von Andalusien, am Gualdalquivir, südlich von
der Sierra Morena, eine der fruchtbarsten Ebenen Europas.
3) Die kleine Ebene am Ausflusse des Tajo.
4) Die Hochebene von Leon und Altkastilien, südlich vom kantabri-
schen und nördlich vom kastilischen Scheidegebirge, ein 780 m hohes kahles,
steppenartiges Tafelland.
5) Die Hochebene von Neukastilien und Estremadura, zwischen
den kastilischen und andalusischen Scheidegebirgen, ein ebenfalls dürres, kahles,
von öden Bergflächen durchzogenes, nur in Estremadura fruchtbares, 750 in hohes
Tafelland.
Die Flüsse der Halbinsel sind im allgemeinen nicht sehr wasserreich und
der Schiffahrt wenig günstig. Wir merken folgende:
1) Der Ebro, vom kantabrischen Gebirge südöstlich fließend, mündet ins
Mittelmeer.
2) Der Guadalquivir, eiu wasserreicher Strom, kommtvon dem Plateau
von Murcta und fließt in den Meerbusen von Eadix.
3) Der Guadiana entsteht aus dem neukastilischen Plateau und fließt
m einem großen Bogen nach dem Busen von Eadix.
^ 4l Der Tajo (Tejo), der größte spanische Fluss, entspringt am Ostrande
der neukastilischen Hochebene und mündet bei Lissabon.
•t -r Der Duero (Douro,) vom Ostrande der altkastilischen Hochebene (vom
iberischen Berglande) kommend, geht bei Oporto in den atlantischen Ocean.