350
35kg schwer Das Fleisch des Karpfens ist schmackhaft und ungemein
geschutzt, wiewohl es nicht zu den leicht verdaulichen Speisen gehört. D
Gaumen (die sogenannte Zunge) ist ein Leckerbissen. Am Dniester macht
man aus den Karpfen-Eiern Kaviar. Die Galle gebraucht man zum
Fürben des türkischen Garns und zur Bereitung des Saftgrüns. Aus
der Schwimmblase macht man am Kaspischen See Fischleim.
128. Die Berlmuschel.
Vhil. Jak. Beumer.
Populäre Naturgeschichte. Wesel. 5. Aufl. S. 109.
Man findet sie im Indischen Meere, besonders in dem Persischen
Meerbusen und an einigen amerikanischen Küsten. Sie sind auf dem
Grunde des Meeres mit Byssus festgeheftet und werden durch Taucher
heraufgeholt. Die Schalen sind rundlich-viereckig, sehr blätterig, grüm
lich⸗grau mit weißlichen Strahlen, etwa 15em lang und liefern das
schöne Perlmutter. In den Schalen findet man Perlen, deren Wer!
sich nach der Größe und Durchsichtigkeit richtet. Zahlperlen werden
die großen runden genannt; die kleinen eckigen heißen Saatperlen und
die kleinsten Zeperlen. Der Preis bei den Zahlperlen steigt von
3M bis 2. 00.. Eine im Persischen Meerbusen gefundene wurde
auf 1380 000. A geschätzt. Man bestimmt auch den Wert nach den
Gewicht auf folgende Weise: man rechnet das Karat zu 15.0; wieg
nun eine Perle 6 Karat, so ist sie 6 mal 6 mal 15., also 540 wert
Die Perlmuscheln werden von Tauchern aus dem Meere herauf
geholt. Wie die Perlfischerei auf Ceylon betrieben wird, möge hie
folgen. Die zur Perlfischerei üblichen Boote sind von besondere
Bauart, in der Regel von 8—15 Last und ohne Verdeck. Vorden
und Hinterteil sind sich ziemlich ähnlich, letzteres zeigt nur ein
leichte Krümmung; sie haben keinen Kiel, der Boden ist gerundet
und die Breite des Booies nimmt nach der Spitze hin zu. In de
Mitte s Bootes steht ein rohgezimmerter Mast, an welchem ein aus
dünner inwand verfertigtes Segel befestigt ist. Diese leichte Zimmerun
mach e Boote gefährlich, und es kommt nicht selten vor, daß si
bon Sn Wellen an die Küste geschleudert werden. Um Mitternach!
mit dem Landwinde, verlassen die Fischer die Küste und segeln nad
der ank, einer Entfernung von 65 bis 85kin. Sobald sie dies
por Unbru des Tages erreicht haben, werfen sie Anker in der Nih
des Nachtschiffes, das hier von seiten der Regierung slationiert is
und e ganze Nacht hindurch Licht aushängen muß, um den nach der
Vaut steuernden Booten ihre Richtung zu bezeichnen. Das Tauche
nimmt, sobald es hell genug ist, seinen Anfang und dauert fort bi
Mittag, um welche Zeit man von dem Wachtschiff aus eine ganone
abfeuert, zum Zeichen, daß die Arbeit nun aufhören soll. In
Regel ist das Wetter während der Zeit des Fanges schön und uhig