Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Granatenfunken aus. Da befahl der königliche Sieger, das Feuer 
gegen das flüchtende Heer einzustellen. Der Greis dachte in seinem 
milden und gerechten Sinn, daß es zwecklos und unchristlich sei, 
die völlig Überwündenen wehrlos hinzuschlachten. Und mehrĩ Vor 
seiner Seele stand es klar und fest: Wie wir jetzt auseinander⸗ 
gekommen, so müssen wir suchen, dereinst wieder zusammenzu⸗ 
kommen, Preußen und Osterreich, die deutschen Brudermächte, als 
gemeinsamer Wall wider Westen und Osten. 
Des Kronprinzen volkstümliche Reckengestalt erscheint. Vater 
und Sohn sinken sich in die Armne. Ein schöneres, wärmeres, 
heiligeres Zusammentreffen als das des alten Blücher und des 
kalten Wellington bei Belle-Alliance! 
Stumm ist der Schlachtendonner Habsburgs, der von Sadowa 
hergebrüllt. 180 Geschütze gewonnen) Die jubelnden Soldaten 
klimmen auf Rohre und Lafetten, wo die heldenmütigen Braunröcke, 
noch im Tode ihre Geschütze umklammernd, ehrenvoll erschlagen 
liegen. Die blauen Jungen schwenken ihre Mützen, die Offiziere 
küssen dem greisen Sieger die Hand, und Heil dir im Siegerkranz!“ 
schmettert es durch die Lüfte. 
244. Hurra Germania! 
Ferdinand Froiligrath. 
Gesammelte Dichtungen. IV. Band. Stuttgart. 1870. 8. 66. 
IE D. Rheinisehe Zeitung vom 81. Nuli 1870.] 
1. Hurra, du stolzes schönes Weib, 
hurra, Germanial 
Wie kühn mit vorgebeugtem Leib 
am Rheine stehst du dal 
Im vollen Brand der Juliglut, 
wie ziehst du risch dein Schwert! 
Wie trittst du zornig frohgemut 
zum Schutz vor deinen Herd! 
Hurra, hurra, hurral 
Hurra, Germania! 
2. Du dachtest nicht an Kampf und Streit; 
in Fried' und Freud' und Ruh 
auf deinen Feldern, weit und breit, 
die Ernte schnittest du. 
Bei Sichelklang im Ährenkranz 
die Garben fuhrst du ein; · 
da plötzlich, horch, ein andrer Tanz! 
Das Kriegshorn überm Rhein! 
Hurra, hurra, hurral 
Hurra, Germania!
	        
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