Full text: [Oberstufe, [Schülerband]] (Oberstufe, [Schülerband])

als durch alle diese reee fühle ich mieh dadurch 
gekrankt, dass, venn ich mir einfallen lasse einen Bekannten 
zu begrũsssen, derselbe es für eine Beleicgung halt, mich 
verwirft und eifrig nach meiner Schwester verlangt. Es 
Vre wahrbeh ben Vunder, venn bei ener volehen Br 
ehung sich in mir der Hang zum Bösen entwickelté, um 
melt, als ich mich auch dureh das gute Beispiel nicht 
bilden kann, indem meiner Schwester ausdrücklieh in der 
heiligen Schrift geboten ist, jede gute Handlung, die sie 
thut, vor mir geleim zu halten. Nur venn meine ee 
in ihrer Jugend durch irgend einen Unfall zur Dbatigkeit 
intũchtig gemacht wird, pur alsdann sehe ich mich einge- 
ʒotzt in 3 mir von der Natur bestimmten Rechte. Kesno 
Mũle vird gespart, meine Fahigkeiten zu entwickeln, und 
al lel deα bo ich wohl am besten da- 
durch, dass iebh in solchem Falle nicht nur gin nützliches, 
vndern haufig ein bewundertes Glied der Gesellschaft werde 
Such bei emer zeitweiligen Krankheit suche ieh meine 
Schwester nach Kräften zu unterstũtzen, und in giner soloben 
hat sie eingesehen, mit weleher entsetzlichen Ungerechtig 
Leit ich n; verde, und freundlich übernommen, diese 
Rlagen einer Zurũckgesetæten zur allgemeinen Kenntnis zu 
bringen. 
9. Was und wie soll man lernen? 
1. Kind, lerne zweierlei, so wirst du nicht verderben. 
Zum ersten lerne was, um etwas zu erwerben; 
zum andern lerne das, was niemand dich kann lehren: 
gern das, was du nicht kannst erwerben, zu entbehren. 
2. Auswendiglernen sei, mein Kind, dir eine 3— 
bersäume nur dabei Inwendiglernen nicht. 
Auswendig ist gelernt, was dir vom Munde fließt; 
inwendig, was im Sinn lebendig sich erschließt. 
3. Das Unkraut, er wãchst eben immer wieder, 
und immer mußt du neu das Böse kämpfen nieder. 
Wie du mußt jeden Tag neu waschen deine Glieder, 
so die Gedanken auch an jedem Tage wieder. 
10. Beharrlichkeit führt zum Ziele. 
Demosthenes war der größte Redner unter den Griechen. Er 
hatte seinen Vater verloren, als er kaum sieben Jahre alt war. Als 
Knabe hörte er einst einen Redner und war ganz entzückt von der 
schönen Rede. Er saßte sogleich den Entschluß, 9 einmal ein solcher 
Redner zu werden. Von der Zeit an nahin er an keinem Spiele mehr 
teil, sondern alle Zeit verwandte er auf Lesen, Schreiben und Sprechen. 
Ab er nun erwachsen war und eine n Rede ausgearbeitet hatte, 
hielt er diese vor dem versammelten Volke. Aber er wurde ausge— 
ofiffen, und alle Mühe schien vergeblich gewesen zu sein. Betrubt
	        
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