64
reichliche Feuchtigkeit zuführen. Infolgedessen wachsen dort die tropischen Pflanzen
in großer Üppigkeit und, da auch der Boden größtenteils fruchtbar ist, gedeihen
die tropischen Kulturgewächse, namentlich Kaffee, Tabak und Zuckerrohr, in
großer Menge. Daneben werden viele Nutz- und Farbhölzer gewonnen.
Der Aufenthalt ist wegen des sehr häufig auftretenden gelben Fiebers sehr
ungesund.
Die Inseln werden größtenteils von Farbigen bewohnt, und zwar in erster
Linie von Negern, die früher als Sklaven in den Plantagen arbeiteten, sowie von
deren Nachkommen und Mischlingen.
Unter den zu Großbritannien gehörigen Bahamainseln ist die kleine Insel
Guanahani geschichtlich merk¬
würdig. Auf ihr landete am
12. Oktober 1492 Kolumbus.
Er nannte sie San Salvador, d. h.
Heiliger Erlöser; heute führt
sie den Namen Watlings-
insel.
Unter den Großen Antillen
ist Kuba die größte und wich¬
tigste. Wegen ihrer Frucht¬
barkeit und wegen der Schön¬
heit ihrer Tropenlandschaft
nennt man sie „die Perle der
Antillen“. Auf ihr wird sehr
viel Zucker, Kaffee und Tabak
gebaut. Der wichtigste Platz ist
La Habana (sprich: awäna) mit
trefflichem Hafen und hoch¬
entwickelter T abakf abrikation.
Die früher spanische Insel ist
jetzt eine Republik, steht aber
unter der Leitung der Ver¬
einigten Staaten.
Die Insel Haiti wird von
zwei Republiken eingenommen,
der Negerrepublik Haiti mit
der Hauptstadt Port au Prince
und der Mulattenrepublik San Domingo mit der gleichnamigen Hauptstadt.
Den Engländern gehört die Insel Jamaika. Ihre Hauptstadt ist Kingston;
das Haupterzeugnis ist der aus dem Zuckerrohr gewonnene Rum.
Die Insel Portoriko (d. li. Reicher Hafen) erzeugt hauptsächlich Tabak und
gehört den Vereinigten Staaten.
Die sämtlichen Großen Antillen sind wegen ihrer reichen Bodenerzeugnisse
dicht besiedelt.
Die Kleinen Antillen erzeugen ebenfalls Kolonialwaren und sind im Besitze
verschiedener europäischer Staaten. Französisch sind Guadeloupe und Martinique,
das durch den furchtbaren Ausbruch des vulkanischen Mont Pele eine trauiige
Fig. 28. Die Spitze des Mont Pele mit der aus dem
Krater emporgepreßten Lavasäule.
(Nach einer Photographie.)