Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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Erden erleuchtet. In den Salen, auf Hur und Treppe der 
Palãste, wie in den Strasssenlaternen und im niederen Zimmer 
des Metallarbeiters erglänzen die Gasflammen und machen die 
Nacht zum Tage. So gleichen die schwarzen Diamanten noch 
mehr der Sonde als die weissen, denn sie geben zugleich 
Lĩcht und VWärme. 
206. Die Leipziger Schlacht.) 
Morit⸗ Arudt. 
Gediehto. Vollstãndige Sammlung. Boerlin. 1860. 8. 215. 
(Lioder fur Veutseho. In dahr der Preiheit 181838. O. O. 8. 132) 
1. Wo kommst du her in dem roten Kleid, 
und färbst das Gras auf dem grünen Plan? — 
Ich komm' aus blutigem Männerstreit, 
ich komme rot von der Ehrenbahn; 
wir haben die blutige Schlacht geschlagen, 
drob müssen die Muͤtter und Bräute klagen. 
Da ward ich so rot. 
2. Sag' an, Gesell, und verkünde mir, 
wie heißt das Land, wo ihr schlugt die Schlacht? — 
Bei Leipzig trauert das Mordrevier?), 
das manches Auge voll Thränen macht, 
da flogen die Kugeln wie Winterflocken, 
und Tausenden mußte der Atem stocken 
bei Leipzig der Stadt. 
3. Wie heißen, die zogen ins Todesfeld 
und ließen fliegende Banner aus? — 
Es kamen die Völker aus aller Welt, 
die zogen gegen Franzosen aus, 
die Russen, die Schweden, die tapfern Preußen, 
und die nach dem glorreichen?) Ostreich heißen, 
die zogen all aus. 
4. Wem ward der Sieg in dem harten Streit? 
Wem ward der Preis mit der Eisenhand? — 
Die Welschen hat Gott wie die Spreu zerstreut, 
die Welschen hat Gott verweht wie den Sand; 
viele Tausende decken den grünen Rasen, 
die übriggebliebnen entflohen wie Hasen, 
Napoleon mit. 
5. Nimm Gottes Lohn! habe Dank, Gesell! 
Das war ein Klang, der das Herz erfreut! 
Das klang wie himmlische Cymbeln) hell, 
Dank der Mär von dem blutigen Streit! 
aß Witwen und Bräute die Toten klagen, 
wir rn noch fröhlich in spätesten Tagen 
die Leipziger Schlacht. 
Schlacht bei Leipzig am 16. bis 19. Oktober 1818. ) Revier, Bezirk Gebiet 
) Glorreich, ruhmreich. ) Die Cymbel, ein Tonwerkzeug aug kleinen Gloden
	        
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