Object: Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen (Abt. 3)

II. Das Vaterland. 
A. Stoffe aus dem heimathlichen Anschauungskreise. 
1. Pflanzen. 
1. Die Sonnenblume. 
(Einfache Beschreibung ehe? Pflanzaukörpers.) 
Wem wäre diese schöne Blume wohl unbekannt? Sie ist eine Zierde 
unserer Gärten und erfreut vom Juli btö September durch ihre 
prächtigen Blumen Jung und Alt. Auch bedarf sie eben nicht der größten 
Pflege, nimmt mit einem bescheidenen Plätzchen auf dem Gartenbeete, 
an den Wegen, um Lauben, an Zäunen und Mauern vorlieb, wenn 
nur der warme Strahl der Sonne ihr nicht fehlt, dem sie sich gern zu¬ 
wendet. Ihre DVurzel ist stark, von einer weißen Farbe und treibt 
viele feinere Theile, welche man Fäserchen nennt. Kräftig erhebt sich 
aus derselben der krautartige, eine Höhe von 6 bis 8 Fuß erreichende 
Stengel. Gewöbnlich wird er nur daumensdick; er ist grün, an der 
Wurzel im Durchschnitt rund, nach oben gefurcht. Hier wird er ästig. 
In seinem Innern ist er markig, seine Oberfläche mit steifen Haaren 
besetzt und Zcharf. Große, herzförmige Blatter schmücken den Stengel. 
Sie sind am Rande gezähnt, von drei Nerven durchzogen und oben 
dunkler grün, als auf der Unterfläche. An langen, scharfen Stielen 
entspringen sie wechselweise aus dem Stiele und den Aesten. An dem 
Gipfel dieser und des Stiels stehen die Zierden des ganzen Gewächses: 
die mit hellgelber Farbe strahlenden, der Sonne vergleichbaren Blumen. 
Sie erreichen oft eine bedeutende Größe, sind etwas übergebogen und 
werden von vielen, wie die Ziegel eines Daches über einander liegenden 
Blättern, die man den Kelch nennt, getragen. Jede Blume besteht aus 
sehr vielen kleineren. Die am Rande stehenden, bandförmigen Blätter heißen 
Strahlenblümchen; die in der Mitte sich befindenden, röhrenförmig 
gestalteten, nennt man Scheibenblümchen. Nachdem die Blumen eine 
Zeitlang durch ihre schöne Gestalt unser Auge erfreut haben, welken 
die Strahlenblümchen, die Scheibenblümchen fallen ab und es zeigen 
sich in der Scheibe die aschgrauen Saamen, welche in Schuppen stecken 
und nach erlangter Reife beim Pressen ein schönes, wohlschmeckendes 
Oel liefern. Bormann's Slylübung. 
2. Die lüche. 
(Gattungsbeschreibung nach einem zu Grunde liegenden Plane.) 
Unter unsern einheimischen Waldbäumen gebührt der prächtigen 
Eiche die erste Stelle; denn sie vereinigt Schönheit mit Stärke und 
Nutzen. Sie liefert zum Bau unserer Wohnungen eisenfeste Pfeiler
	        
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