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Zeiten der Not, ein Zeichen durch Feuer. Wenn indes von einem
Hügel zum andern über einen ganzen Landstrich hin die Flammen
der Notfeuer sich erhoben, da konnten diese denen, welche sie sahen,
doch nichts weiter über die Ursache der Not mitteilen. Einander seine
Gedanken und zwar fast mit der Schnelligkeit des Gedantens selber
mitzuteilen, das ist möglich geworden durch die Erfindung der Tele—
graphie, d. i. der Fernschreibkunst. Das Werkzeug, dessen man sich
dazu bedient, heißt der Telegraph, d. i. Fernschreiber.
Diejenigen Telegraphen, welche man früher benutzte, waren
Apparate mit Gliedern. Sie wurden an geeigneten Punkten aufge⸗
stellt, und vermittelst der verschiedenen Stellungen ihrer Glieder drückte
man in einer verabredeten Weise Buchstaben, Silben und ganze
Wörter aus. So war eine Unterredung zwischen Menschen möglich,
welche durch ein feindliches Heer oder andere unüberwindliche Hinder⸗
nisse von einander getrennt waren. Es leuchtet übrigens ein, wie Nebel,
Regen und Stürme, wie auch die lichtfeindliche Nacht den Gang
dieser Telegraphie häufig unterbrechen mußten, und wie leicht auf
einer Zwischenstation sich ein Versehen einschleichen konnte, welches
sich dann durch alle Telegraphenposten bis zum Ziele hin fortsehte.
Durch den vor wenigen Jahrzehnten erfundenen elektromagne⸗
tischen Telegraphen aber ist es möglich geworden, daß zwei Menschen,
die mehrere hundert Meilen von einander entfernt wohnen, sich ihre
Gedanken zu jeder Zeit und augenblicklich in der Wortsprache mit⸗
teilen können, als wenn sie an einem Tische beisammen säßen. Die
Mitteilung der Gedanken auf diesem Wege ist schneller als das Licht;
der Lichtstrahl durchläuft in einer Sekunde 40000 Meilen, währeud
man vermittelst des Kupferdrahtes eines elektromagnetischen Tele⸗
graphen in einer Sekunde auf eine Entfernung von 60000 Meilen
hin sich mitteilen kann. Wie ist das möglich?
Taucht man zwei Platten, von denen die eine aus Zink, die
andere aus Kupfer besteht, in ein Gefäß mit verdünnter Schwefel⸗
säure und verbindet beide durch einen Kupfer- oder Eisendraht, so
entsteht in diesem eine Thätigkeit, welche man den elektrischen oder
galvanischen Strom nennt. Um für einen viele Meilen langen Draht
einen hinreichend starken galvanischen Strom zu bekommen, nimmt
man statt zweier Platten eine größere Anzahl derselben, welche ab⸗
wechselnd mit einander verbunden sind. Eine solche Vorrichtung nennt
man eine galvanische Batterie. An dieser ist jener Draht befestigt, den
man längs der Eisenbahn, auch wohl längs der Chaussee, von einer
Stange zur andern laufen sieht. Das andere Ende des Drahtes ist