168. (175.) Das Läed vom Schill. 
1. Es zog aus Berlin ein tapferer Hold, 
or führte gechshundert Reiter ins Feld; 
sechshundert Reiter mit redlichem NMut, 
die dũürsteten allo Franzosenblut. 
2. Auch zogeon mit Reitern und Rossen im Schritt 
wohl tausend der tapfersten Schützen mit. 
Ihr Schützen, Gott segne euch jeglichen Schub, 
dureh welchen ein Franzmann erblassen mub! 
2. Co ziehet der tapfre, der mutige Schill, 
der mit don Hranzosen schlagen sich vill; 
ihn send- oin RKaiser, kein König aus, 
ihn sendet die Freiheit, das Vaterland aus. 
. Eei Dodendorf färbtoen dio Männer gut 
das fotto Land mit französischem Blut; 
zweitausend zerhieben die Säbel blank, 
die übrigen machten die Beine lang. 
5. Drauf stürmten sie Dömitz, das festo Haus, 
und jagten die Schelmenfranzosen hinaus; 
dann zogen sie lustig ins Pommerland ein, 
da soll oin Franzose sein Kiwi) mehr schrei'n. 
6. Auf Stralsund brauset der reisige Zug, 
o Franzosen, verstündet ihr Vogelflug! 
o, wüchsen euch Federn und Flügel geschwind! 
es nahet der Schill, und er reitot wio Mind. 
7. Er reitet wie Wetter hinein in die Stadt, 
die der Wallenstein weiland belagert hat, 
wo dor zwölfts Karolus im Tore schlief; 
jotat liögen ihra Mauern und Türme tiof. 
8. O wWeh euch, Pranzosen! jetzt seid ihr tot, 
ihr färbet dis Säbel der Reiter rot; 
die Reiter, sio fühlen das deutsche Blut, 
Pranzosen zu töten, das deucht ihnen gut. 
9. O Schill, o Schill, cha tapferer Hold, 
was sind dir für bübische Netze gestollt! 
Viele ziehen zu Lande, es schleichet vom Meer 
der Däne, die tückische Schlange, daher. 
10. O Schill, o Schill, du tapferer Hold, 
was sprengest du nicht mit den Reitern ins Feld? 
was sehliehbest in Mauern die Tapferkeit ein? 
In Stralsund, da sollst du begraben sein. 
I1. O Stralsund, du trauriges Stralesund, 
in dir geht das tapferste Herz zugrund; 
qui vive ⸗ wer lebt?, der Anruf der französisehen Soldaten- 
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