Full text: Für Oberklassen (Teil 2, [Schülerband])

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immer ungestümer heran. Bald liegt alles erstarrt unter der weißen Decke; Seeen 
nd Bache gefrieren tief hinab; die Baume krachen, vom Frost zerspalten das Wild 
achzt hungrig in den dichtesten Gründen und Rabe, Krähe und Sperling haben 
längst die Straßen der Sable und Dorfer gesucht. Reineke darf das nicht. Er 
streicht lungernd hinter einem Bauerngehoͤft unher. Aber es laͤßt sich keine Feder 
spüren. Die Not treibt ihn dem Walde zu. Mit einemmale hebt er die Nase. 
Seine Augen blitzen. Ein lieblicher Duft weht ihm entgegen. Ha, was ist das? 
— Siehe da — mitten in der Willonis ein gebratenes Stück Fleisch! Ohne 
gögern wird es verschlungen. Reineke fuͤhlt seine Lebensgeister neu erregt; seine 
Nugen werden wacker und vie von unsichtbaren Banden gezogen trabt er fürbaß. 
Und wahrlich! Da liegt ein zweites Sluck. Reineke steht still überraschung und 
Argwohn in den Zuͤgen. Wer ist der unbekannte Spender? Er umschleicht auf 
scheuen Sohlen die Stelle steht wieder still, legt sich, horcht wirft die Augen spähend 
umher, springt wieder auf um wieder niederzukauern. Nirgend ein Laut, nur die 
len Föhren knarren; nirgend eine Spur als die flüchtigen Zeichen, die des Windes 
Finger in den Schnee geschrieben. Er betrachtet den Bissen noch einmal: Wäre 
Z ine Falle? — Die Menschenkinder sind voll Args! — Schon mancher Edle 
fiel durch ihre List · Aber nein — hinweg mit solchen Gedanken!“ und im Nu 
auch der zweile Brocken hinab. 
SKeineke! Reineke! du bist verloren; denn dort liegt noch ein dritter 
Bissen. Stier blickt er hin auf die Lockung. Doch der innere Warner erhebt seine 
Stimme noch einmal. Und wieder Umtreist der Fuchs das leckere Mahl; wieder 
legt er sich duckt die Ohren vorwärts Achwaris spiht sle. Und wieder ist alles 
stümm; nur die döhren knarren noch immer unverdrofsen. Der Fuchs fängt an zu 
klügeln; aber je länger er hinschaut auf den Bissen, desto wirrer wird sein Blick. 
Es flinimert ihm vor den Augen; der Dufi betaubt ihn; er kann nicht los, er muß 
nd galt es sein Leben — er muß hinzu. In einem wilden Satze springt er 
darauf los — da krach! schlägt das Eisen die zerschmetternden Zaͤhne zusammen. 
So war der Schlaue doch nicht schlau genug! Er heult vor Wut; aber es 
ist nicht Zeit zur Klage, denn Gefahr droht im Verzuge: es gilt eine kühne That. 
beit fich den zerschmetterten Fuß ab und eilt von dannen. Masius. 
49. Vrauu, sohau, wmn. 
Vin Miohs vorhundete den Hinnern und Hännen, die auf, emem 
Baume sasgen, einen euigen Frieden, der da wäre angestelll mit allen 
Fieren da Wolf und Ahaf, Puons nd Huhner evwige 
Preundschaft und Bundnis mit einander a . Damit hätte 
hgerne die Hennen vom Baume geschivatet. Aer der Hahn sagie: 
Daàs hör ich gern! und rechte e den RKopf auf. Der Euenhs 
agte: Mas sienhst duꝰ Der Hahn antuortete: leh sehe einen Jãger 
nden von fernes. Der Puchs rach. Da bleib ieh nicht. 
αα der Han. Harre, so wollen wir auch mit dir hinab, wenn 
da/b die Hunde mit dis Frieden haben Der Puchs Sagte: 
Li, er mõchte innen nock nient verbundigt sein, ich fahre danin 
Prank.
	        
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