22. Arbeit und Armut. 23. Drei Rätsel. 24. Der Geizige und der Affe. 131
seines Versprechens, und ob es gleich hätte in eine andere Gegend
fliehen können, so wollte es doch lieber sterben, als sein Wort brechen.
Und an dem bestimmten Tage war es wieder an dem Platze, wo der
Fischer angelte, und sprach: „Hier bin ich, Fischer! Du hast mir vor
einem Jahre das Leben geschenkt, jetzt ist die Zeit um, mache nun mit
mir, was du willst." Der Fischer erstaunte, daß ein Fisch so treu
sein könnte, und sprach: „Goldfischchcn, du hast treu und brav Wort
gehalten. Gott bewahre mich, das; ich dich umbringe. Schwimme du
wieder hin, wohin du willst. Solche Fische fange ich nicht; es giebt
unter euch genug, die ich fangen kann." tm-tma».
22. * Arbeit und Armut.
Wo die Arbeit fleht ins Hans, Schläft die Arbeit aber ein,
läuft die Armut bald hinaus. guckt die Armut zum Fenster hinein.
Reinick.
23. -Drei
l. Mit M umschließt cs manchen
Carte»,
mit v trotzt cs der Zeiten Lauf,
mit ß muß cs des Geldes warten,
mit L ßehn Jäger oft darauf.
Rätsel.
8. Mit ü nährt's,
mit M gährt's,
mit p fährt's,
mit U zerfrißt es Stahl und Wehr,
und ohne stopf flcht's Kalt einher-
3. 3ch bin der bcßc Loch,
das Kan» ich wohl beweisen.
Es lobt, bei wem ich bi»,
ein jeder meine Speisen.
Loch wo man Essen giebt
und teilet Spenden ans,
da lauf' ich ganz gewiß
dem Wirt zum Hans hinaus.
24. -Der Geizige und der Affe.
Ein Geizhals hatte einen Affen. —
Ein Geizhals fein nnd den sich anzuschaffen,
das Klingt zwar sonderbar, doch war es wohl bedacht:
Geselllchaff Kostet Geld, nnd Menschen Können Kehlen:
der Affe trieb blast seine poffc» bis zur Bucht:
vor ihm brauchst er nichts zu verhehlen;
er Konnt' im Gelde wühlen und Dukaten zählen,
der schwatzte nichts, und kurz, er war nach seinem Sinn!
Einst ries der Glockenschlag ihn nach der llirche hin;
denn hier dacht er durch Beten und durch Singen
dem Himmel neuen Segen abzudringen.
Er liest aus groster Eil' das Schreibpult offen steh'n,