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3. Dann weidet er die Schäfchen
auf seiner blauen Flur;
denn all die weißen Sterne
sind seine Schäfchen nur.
4. Sie tun sich nichts zuleide,
hat eins das andre gern,
und Schwestern sind und Brüder
da droben Stern an Stern.
5. Und soll ich dir eins bringen,
so darfst du niemals schrein,
mußt freundlich wie die Schäfchen
und wie ihr Schäfer sein.
Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
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79. Der Mann im Monde.
1. Vor uralten Zeiten ging einmal ein Mann am lieben Sonntagmorgen
in den Wald, hieb sich Holz ab, eine großmächtige Welle, band sie,
steckte einen Staffelstock hinein, huckte die Welle auf und trug sie nach
Hause zu. Da begegnete ihm unterwegs ein hübscher Mann in Sonntags—
kleidern; der wollte wohl in die Kirche gehn, blieb stehn, redete den Wellen⸗
träger an und sagte: „Weißt du nicht, daß auf Erden Sonntag ist, an
welchem Tage der liebe Gott ruhte, als er die Welt und alle Tiere und
Menschen geschaffen hatte? Weißt du nicht, daß geschrieben steht im
dritten Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen?“
2. Der Fragende aber war der liebe Gott selbst. Jener Holzhauer
jedoch war ganz verstockt und antwortete: „Sonntag auf Erden oder Montag
im Himmel, was geht das mich an, und was geht es dich an?“ — „So
sollst du deine Reisigwelle tragen ewiglich!“ sprach der liebe Gott, „und
weil der Sonntag auf Erden dir so gar unwert ist, so sollst du fürder
ewigen Mondtag haben und im Monde stehn, ein Warnungsbild für
die, welche den Sonntag mit Arbeit schänden!“ —
Von der Zeit an steht im Monde immer noch der Mann mit dem
Holzbündel und wird wohl auch so stehenbleiben bis in alle Ewigkeit.
Ludwig Bechstein.