Geograpyhisches.
1. Mein Pommerland.
Wenn in stiller Stunde Träume mich umwehn,
bringen frohe Kunde Geister ungesehn,
reden von dem Lande meiner Heimat mir,
hellem Meeresstrande, düsterm Waldrevier.
Weiße Segel fliegen auf der blauen See;
weiße Möwen wiegen sich in blauer Höh;*)
blaue Wälder krönen weißer Dünen Sand.
Vaterland, mein Sehnen ist dir zugewandt.
Aus der Ferne wendet sich zu dir mein Sinn,
aus der Ferne sendet trauten Gruß er hin.
Traget, laue Winde, meinen Gruß und Sang;
wehet leis' und linde treuer Liebe Klang.
Bist ja doch das eine in der ganzen Welt,
bist ja mein, ich deine, treu dir zugesellt.
Kannst ja doch von allen, die ich je gesehn,
mir allein gefallen, Pommerland so schön. Adolf Pompe.
2. Die pommersche Küste.
1. Gliederung der Küste. Unser Heimatland ist, wie schon sein Name
„Pommern“ sagt, ein Küstenland. Dieser Name wird von dem slavischen
po more abgeleitet, was so viel bedeutet, als „am Meere gelegen“. Weit
ausgedehnt ist die Küste Pommerns. Auf einer Strecke von 450 km wird
sie von den Fluten der Ostsee bespült. Die Küstenbildung ist in Vor- und
Hinterpommern sehr verschieden. In Vorpommern schneidet das Meer busen—
artig tief in das Land ein. Es bildet auf der Insel Rügen sowie westlich
von ihr eine Reihe wunderlich gestalteter Binnengewässer, die man Bodden
nennt. Schöne Halbinseln, langgestreckte Inseln und schmale Landengen scheiden
dieselben vom offenen Meer. Dagegen ist die Küste Hinterpommerns ganz
busenlos und für die Schiffahrt wenig geeignet, da sie guter Häfen entbehrt.
2. Höhe der Küste. Die ganze pommersche Küste liegt etwas höher
als der Meeresspiegel, weshalb sie von der Ostsee nicht leicht überflutet
werden kann. Dennoch macht sie im allgemeinen den Eindruck einer Flach—
) Blau und weiß sind die pommerschen Landesfarben.