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beste Schwimmer. Ein Hauptvergnügen war die Jagd, und wenn er
seinem Hofe ein Fest bereiten wollte, wurde ein Treibjagen angestellt.
Alles seßte sich zu Pferde, und dann ging es unter dem Klange der
Hoͤrner und dem Gebelle uͤnzähliger Hunde in lärmendem Jubel hinaus
ig die Weite der Wälder, wo dann die jungen Edeln sich durch Muth
und Geschicklichkeit zu übertreffen suchten. Karl, mitten unter ihnen,
bestand manchen heißen Kampf mit wilden Ebern, Bären und Auerochsen.
Karl hatte einen starken Appetit, aber er war nicht üppig, weder im
Essen noch im Trinken. Ein Wildbret, vom Jäger am Spieße auf die
Tafel gebracht, war seine Lieblingsspeise. Die Trunkenheit war ihm
verhaßt Des Nachts stand er öfters von seinem Lager auf, nahm
Schreibtafel und Griffel, um sich in der früher versäumten Schreibkunst
zu üben, oder er betete, oder er stellte sich auch ans Fenster, um mit
Ehrfurcht und Bewunderung des Schöpfers den gestirnten Himmel zu
betrachten. Die einfache Lebensweise erhöhte außerordentlich die Körper⸗
kraft des gewaltigen Mannes, und er soll so stark gewesen sein, daß
er einen geharnischten Mann aufhob wie ein Kind.
Seine Kleidung war nach deutscher Art einfach. Sein Gewand
war von der fleißigen Hand seiner Gemahlin selber verfertigt; er trug
Strümpfe und leinene Beinkleider, mit farbigen Bändern kreuzweis
umwunden, ein leinenes Wams und darüber einen einfachen Rock mit
seidenem Streife, seltener einen viereckigen Mantel von weißer oder
grüner Farbe. Aber stets hing ein großes Schwert mit goldenem Griff
Ind Wehrgehänge an seiner Seite. Nur an Reichstagen und hohen
Festen erschien er in voller Majestät, mit einer goldenen, von Diamanten
flrahlenden Krone auf dem Haupte, angethan mit einem lang herab—
hängenden Talare, der mit goldenen Bienen besetzt war.
163. Karls des Groszen Cinrichtungen.
August Grube.
Charakterbilder aus der Geschichte und Sage. II. Tbeil. 15. Aufl. Leipzig. 1872. S. 131.
Ware RKarl nur Eroberer gewesen, so würde sein Verdienst
gering gewesen sein;, denn schon bald nach seinem Tode
Zerfie—l das aus viel fremdartigen Theilen zusammengesetzte
Gebpsude sseines Reiches. Sein Streben war aber auf etwas
höheres und édleres gerichtet. Wen er als Held mit, dem
Schwerte unterworfen satte, den wollte er als Vater mit Liebe
beglücken. Unablässig war er bemüht, seine Völker zu bilden,
é Jeiscrx und besser zu machen. Die gelehrtesten Männer
einer Zeit lebten an seinem Hofe und genossen seine Achtung
umd freundschaft. Durch sie stiftete er viele Schulen, um der
Jugend éine bessere Erziehung zu verschaffen,. Er achtete
s auf érworbene Renntnisse, die auch den Armsten adeln,
j aut ererbte Standesvorzüge. Einst fand er bei einem Schul-
besuche, dasz? die Söhne der Vornehmen den gemeinen Bürger-⸗
hdem an Fleisz und Sittlichkeit weit nachstanden. Da liesz