6.* Morgenlied in der schoͤnen Jahreszeit. 7. Der Wirt muß vorauf.
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Aber früh hinaus, wenn die Lerchen draußen ihr Morgenlied singen!
Schnell Ordnung geschafft! Und dann alt und jung vor Gottes
Angesicht, mit Lied, Gebet und Psalmwort! Das giebt einen Sabbat
frühmorgens, dessen heller Schein den ganzen Tag hindurch leuchtet.
Dann sollt ihr eure Lust daran sehen, wie euch die Arbeit gedeihen
wird. Und im Hause wird's lieblich sein. Denn der Friede Gottes
wird drin wohnen. Und dieser ist höher denn alle Vernunft.
6.* Morgenlied in der schönen Jahreszeit.
1. Erwacht vom süben Schlum-
mer,
gestürkt dureh sanfte Ruhb',
jauchzt, Vater, frei von Kummer,
Preis unser Herz dir zu.
2. Du bist es, der dem Müden,
dem Schwachen RKraft geschenkt!
Du sprachest: Schlaft in Frieden,
erwachet ungekränkt!
3. Nun streust du Lust und Segen
auf alles, was wir sehn.
Wir sehn sich alles regen
und alles neu erstehn.
4. O Gott, wie glänzt im Taue
die schöne Morgenflur!
Die Welt, so weit ich schaue,
zeigt deiner Güte Spur.
5. Aus tausend Kehlen schallet
dir laut des Waldes Chor.
Von tausend Blumen wallet
dir Opferduft empor.
den Herrn das Leben lang!
Ja, unser Herz und Leben
sei lauter Lobgesangl
6. O, laßt auch uns erheben
Lavater.
7. Der Mirt mub vorauf.
Du wunderst dieh, daß meine Leute nicht den Mübig-
gang und das Wirtshaus lieben und überhaupt ordentlich
sind? O, mein Lieber, ich kann, was ich will. Der Henker
sollte mir den Dienstboten holen, der mir ein einziges Mal
über die Schnur hiebe! Ordnung im Haushalt ist keine
Hexerei. Ich habe ein sicheres Mittel, meine Leute vom
Faulenzen abrzuhalten. Das Sonderbarste ist, dab ich dieses
Mittel von meiner Viehmagd gelernt habe. Diese wollte, als
ich meinen Mann geheiratet hatte, und wir unsere Pachtung
antraten, nicht früh genug aufstehen, und wie ich sie darüber
zur Rede stellte, gab sie mir zur Antwort: „Bei uns mub
der Wirt vorauf.“ Dies schallte mir durch die Ohren, und
auf einmal sah ich ein, dab alles in der Haushaltung durch