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angelegt, damit er bei seinem Erwachen im Frũühlinge nicht für
Nahrung zu sorgen braucht. Die Tiere, dieé den Minter über
munter bleiben, ziehen im Herbste ein värmeres Kleid an, damit
sie nicht frieren müssen.
Die Menschen sind jetzt vollauf beschäftigt, die Gaben, welehe
Feld und Wald bieten, zum Wintervorrat einzusammeln. Der
Reller öffnet sich und nimmt Rartoffeln, Rüben und Kraut aut,
und die Scheuer liegt bis unter das Dach hinauf voll schwerer
Getreidegarben, die nur auf die Drescher warten. Ipfel, Birnen,
Nüsse und Zwetschen werden geerntet, und wenn Winzer und
WVinzerinnen die süsse Frucht der Weinberge zur Relter bringen,
dann giebt es das herrliche Fest der Draubenlese.
Sind dann auch Vorräte von Holz und Steinkohlen in das
Haus geschafft, dann können die Menschen in warmer Stube und
bei guter Kost getrost den Vinter erwarten.
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110. Der Berbst.
1. Rot wird das Laub am wilden Wein,
die Luft geht schon so herbstlich kühl.
Das Eichhorn sagt: „Jetzt fahr' ich ein;
schon lose sitzt die Nuss am Stiel.“
2. Dem Sperling geht's nicht schlecht, er speist
den ganzen Tag, bald hier, bald dort.
Er sagt: „Die Schwalb' ist schon verreist.
Gut, dass sie fort! Gut, dass sie fort!“
3. Im Garten um den Rosenstrauch,
da klingt ganz anders das Gered.
Ein Blümchen spricht: „Merkt ihr's nicht auch?
Es wird so trũb, so still und öd.
4. Das Bienchen flog doch sonst so flink
bei uns umher — vo ist es nun?
Weiss eines was vom Schmetterling?
Der hatt' sonst hier so viel zu thun.“
5. Ein zweites sagt: „Eh' man's gedacht,
kommt schon die Nacht und weilt so lang.
Wie lieblich war doch einst die Nacht!
Nun ist sie gar unhbeimlich bang.