Als sei im Haus eine Herde Spatzen;
25. Hört reden, was keines Gemüte bessert,
Noch eines Menschen Nutz' vergrößert;
Und haben's gered't, es gemahnt ihn so,
Als drüschen die Drescher nur leeres Stroh.
Als drob verwundert er lange gestanden,
30. Spricht er zu einem, ihm bei Handen:
„Ihr habt den Herrn Jesum zu Tisch gebeten;
Nun komm' ich armer Bettler getreten
Und führ' euch seine Worte an:
Was ihr mir tut, habt ihr ihm getan!"
35. Da scheint's, sie werden ihn erst gewahr;
Es fährt auf ihn ein der Diener Schar:
„Hinaus mit dir, du schlimmer Geselle!"
Und treiben ihn aus von Flur und Schwelle;
Ja, einer tät die Hund' auf ihn hetzen,
40. Doch die den Herren nicht verletzen.
Nun sinnt er nach, wie ihm geschehn,
Und sinnt bei sich im Fürbaßgehn:
Soll er das Haus mit Feuer strafen,
Soll er die Sünder lassen schlafen?
45. Man kann dem Bösen nichts Ärger's tun,
Als ihn im Bösen lassen beruhn;
Doch setzt er ihnen noch Gnade aus.
Dann sammt er an eines Armen Haus,
Das sieht gar klein und freundlich aus;
50. Eltern und Kinder um einen Tisch,
Die essen einen gesottnen Fisch,
Der heut' dem Vater ins Netz gegangen,
Und haben's so gut nicht gehabt seit langem;
Ein kleines Hündlein hebet ein Bein,
55. Das Hündlein will auch gespeiset sein.
Wie da der Herr hinzugetreten
Und sanft um eine Gabe gebeten,
Das junge Weib aufsteht gewandt
Und führt den Bettler an ihrer Hand
60. Zu ihrem Tisch, heißt ihn sich setzen,
Weil sie sich heut' an was Selt'nem letzen.
Und Eltern und Kinder wurden satt,
Weil's ihnen der Herr gesegnet hat,
Und sprachen: „Hab Dank, Herr Jesu Christ,
65. Daß du unser Gast gewesen bist!" —
Die Krumen streut sie hinaus zur Linde,