Afrika. E. Südafrika. 2. Die einzelnen Theile. 121
und Tafelberges reizend gelegen, mit regelmäßig sich kreuzenden Straßen und
reinlichen Häusern, für die Engländer von höchster Bedeutung als Erfrischnngs-
(Verproviantieruugs-)statiou und als treffliche Warte auf der Grenze zweier
Oceane. Daher hier guter Seeverkehr nach allen Continenten hin. Aber der
Handel dennoch nicht sehr bedeutend, weil das Hinterland zu klein ist4). In
der Nähe prächtige Villen und die 3 durch Weinbau hochberühmten Farmen
Co nsta nt ia.
Im O. Port Elisabeth (13000 E.) au der Algoabai mit großem
Hafen, wichtiger Handelsplatz mit bedeutender Einfuhr für den östlichen Theil
des Caplandes und reicher Ausfuhr von Wolle, Horn und Häuten, Neben-
buhlerill der Capstadt.
Noch östlicher, im britischen Kaffernland manche Deutsche angesiedelt, die
einst in der Fremdenlegion dorthin gekommen sind. Dort trifft man ein
Berlin, Potsdam u. a.
2. NatSl (c. 900 ^M. mit 300000 E.) ein ausgezeichnet frucht-
bares Land, das tropische Gewächse und Edelfrüchte in Fülle bringt.
Haupthafen Port Natal (5000 E.) d. h. Weihnachtshasen, so einst
von Vasco de Gama geuanut, der iu diesen Hafen am Weihnachtstage einlief.
3. Das Transv aalsche Land (c. 5400 H^M. mit 275000 E.,
darunter 30000 Weiße, die über zahlreiche Kaffernstämme herrschen), in
Folge von Kämpfen mit den Kaffern, denen die Boeren nicht ganz gewachsen
waren, 1877 durch England in Besitz genommen. JUv'"
4. Ein unabhängiger Staat der Boeren ist noch die Oranje Fluß
Republik (2000 09J?.; 57 000 E., davon 37 000 Weiße) mit einem
Präsidenten an der Spitze; ein Volksrath (Kammer) ihm zur Seite.
Gu,a A 1' ? > fit hi «i — -
^ 7 y c. Die Ostküste.
§ 141. Hier folgen auf eiuauder:
Ein kleines von Kaffern, namentlich Snlu bewohntes Gebiet; die Küste
haben jetzt die Engländer bis zur Delagoa (--- Sumpslaud) Bai (einschließ-
lich des südlichen Theils derselben) in Besitz genommen, um den Handel mit
dem dahinter liegenden Transvaalfchen Lande in Händen zu behalten.
Dann folgen die portugiesischen Besitzungen Sofala (-Niederland) und
Mofambique* durch den Sambesi geschieden, auch im Versall, da die
Portugiesen hier den Sklavenhandel auf's schmählichste betrieben haben x). Sofala
selbst am SofZla, nur noch ein Hausen von Hütten^). Mosambique
(12000 E.) etwas gesunder, auf einer von 3 vulkanischen Inseln am Canal
^ *) Die nach Indien gesandten Truppen machen oft in der Capstadt längere Zeit
Station, um sich erst an ein wärmeres Klima zu gewöhnen, Kranke werden aus In-
dien zur Erholung dorthin gesandt. — Die Bedeutung der Stadt seit Eröffnung des
Sues-Canals verringert, den jetzt viele Schiffe benutzen, welche früher über die Capstadt
gieugen. Früher mußten die Schiffe je nach dem Winde entweder in ver nördlichen
Tafel Bai oder der südlichen Falschen Bai ankern. Jetzt erstere durch Steindamm
auch gegen die Nordwinde geschützt. Unter den Europäern im Caplande 7/io Holländer.
Zu § 141. J) Sie haben hier sogar die eigenen Unterthanen verkauft, ferner Ver-
brecher in diese ungesunden Gegenden gesandt und so die Völker entsittlicht und die
Länder entvölkert.
2) Im 16. Jahrhundert war es hochberühmt; es wurde damals hier viel Gold
ausgeführt.