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145. Neujahrswunsch an die Eltern.
1.
an des neuen Jahres goldner Tür
ällt es mir ein, wieviel Ihr mir gegeben.
I Lieben, sagt, was geb' ich Euch dafür?
ein junges en mein ganzes Tuͤn und Leben.
Euch soll's gehören. Und das sei stets mein Ruhm
daß ich's Euch rein und brav und treu erhalte,
daß nie in Eurem stillen Eigentum
ein böser, trotziger Gedanke walte.
2.
3. Nur Lieb' und Treu' zieh' in mein 93 erh
und Frohsinn auch, daß ich es hell bewahre.
So nehmt es, es soll Euer eigen sein;
ich hab' sonst nichts für Euch zum neuen Jahre.
Frida Schanz
146. Gottes Treue.
Zeit vergehet Jahr um Jahr,
Cottos Huld bleibt immerdar.
Sein getreues Auge waceht
über mir in jeder Naoht.
Seino Liebe gehet auf
neu mit jedes Morgens Lauf.
Seino Vaterhand erhalt
8onn' und Mond und alle Woelt.
Er bewahrt, erhaält aueh mieh,
lebet mieh so vaterlieh.
He
V.
147. Der Kreuzscehnabol.
Abs der Heiland litt am Kreuze,
himmelwãärts den Blick gewandt,
fublt' er heimlieh sanftes Zueken
an der stahldurehbbobrten Hand.
Hier, von allen ganz verlassen,
sieht er eifrig mit Bemuhn
an dem einen starken Nagel
ein barmherzig Vöglein ziehn.
Blutbetrãuft und ohne Rasten,
mit dem Schnabel, zart und klein,
mõeht' den Heiland es vom Kreuzoe,
seines Schöpfers Sohn, befrein.
Und der Heiland spricht in Mildo:
„Sei gesegnet für und fur!
Prag das Zeichen dieser Stunde,
ewig Blut und Kreuzeszier!“
2.