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Mein RKreuz ist allzu sechwer; sieh, ieb verlange 
die Last nur angemessen meiner RKraft; 
ieh unterliege, Herr, zu hartem Zwange!“ 
Wie er so sprach zum Höchsten kinderhaft, 
Kkam brausend her der Sturm, und es geschab, 
dass aufwarts er sich fühlte hingerafft. 
Und wie er Boden fasste, fand er da 
sich einsam in der Mitte räum'ger Hallen, 
wo ringsum sonder Zahl er Kreuze sab. 
Und eine Stimme hört' er dröhnend hallen: 
Hier aufgespeichert ist das Leid; du hast 
zu wahlen unter diesen Kreuzen allen. 
Versuchend ging er da, unschlüssig fast, 
von einem Kreuz zum anderen umber, 
sich auszuprüfen die bequem're Last. 
Dies Kreuz war ihm zu gross, und das zu sehwer; 
so schwer und gross war jenes andre nicht, 
doch seharf von Kanten drückt' es desto mehr. 
Das dort, das warf wie Gold ein gleissend Bicht, 
das lockt' ihn, unversucht es niecht zu lassen; 
dem goldnen Glanz entsprach aueh das Gewicht. 
Er mochte dieses heben, jenes fassen, 
zu keinem neigte noch sieh seine Wahl; 
es wollte keines, keines für ihn passen. 
Durehmustert hatt' er schon die ganze Zahl, — 
verlorne Muh'! vergebens war's geschehn; 
durehmustern mulst' er sie zum andern Ual. 
Und nun gewahrt' er, früher übersehen, 
éin Kreuz, das leidlicher ihm schien zu sein, 
und bei dem einen blieb er endlieh stehen. 
Ein schlichtes Marterholz, nieht leieht, allein 
ihin passlich und gerecht nach Kraft und Maals: 
„Herr,“ rief er, „so du willst, dies Kreuæ sei mein!“ 
Und wie er's prüfend mit den Kugen mass, — 
es war dasselbe, das er sonst getragen, 
wogegen er zu murren sieh vermals. 
Er lud es auf und trug's nun sonder Klagen. Quamisso. 1834 
125. Nikolaus Kopernikus. 
Kopernikus selbst erzählt die Veranlassung zu seinen neuen Unter— 
suchungen über die Einrichtung unseres Planetensystems in der Zuschrift an 
den Papst Paul UL., die er seinem Werke „über die Bewegungen der Himmels— 
körper“ vorgesetzt hat, und die als ein Meisterstück von Vortrag angesehen 
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