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I. Vom Körper des Menschen.
ausdünsten, und durch die Luft der Nase zugeführt wert
den. Unnatürlich scheint es daher, die Geruchnerven
durch gröbere Körper unmittelbar zu reizen, wie bei dem
Gebrauch des Schnupftobaks geschieht. Das Angenehme
und Unangenehme gewisser Gerüche ist bei verschiednen
Menschen verschieden, und hangt oft theiis von der Get
wohnheit, theils von einer natürlichen Eigenheit des Ge»
ruchwerkzeuges ab. Starke Gerüche können leicht Ohm
machten verursachen und heben. Uebrigens dient die
Nase zum Athemholen und zur Vermehrung der Stärke
und Klarheit der Stimme.
Durch das Gehör, dessen Werkzeug die Ohren sin-,
erhalten wir weniger sinnliche Empfindungen, als durch
die vorgenannten Sinne, denn die Gegenstände desselben
berühren die Gehörnerven nicht unmittelbar, sondern sie
machen ihre Eindrücke nur vermittelst der Luft. Die
Einrichtung des Ohrs ist ungemein künstlich. Man sieht
von außen einen vielfach gewundene'., hie und da ver<
tieften Knorpel, der bestimmt ist, den Schall in den Ger
Hörgang zu leiten. Bei den Völkern, welche die Natur
noch nicht durch Künsteleien verändert haben, hat das
äußere Ohr eine etwas andere Bildung als bei uns. Es
steht nämlich hinterwärts vom Kopfe ab, und bildet nach
vorn zu eine hohle Muschel, wodurch der Zweck, den
entgegen kommenden Schall auf zu fangen, besser er¬
reicht wird. Auch ist cs mittelst verschiedner Muskeln
beweglich. Beide Zwecke hindern wir durch die fest an«
schließende Bedeckung des Kopfs bei kleinen Kindern.
Der Gehör-gang zieht sich vom äußern Ohr in den Kopf
gekrümmt hinein. Die Haut desselben hat eine Menge
kleiner Talgdrüsen, welche eine bittre fette Feuchtigkeit,
das Ohrenschmalz, ausschwitzen, zur Abhaltung him
einfliegender Znsekten und zum Schutz gegen die scharfe
Luft.