Full text: Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte

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Neuere Geschichte. 
worden sei. — Trotz weitgehender Zugeständnisse der öster¬ 
reichisch-ungarischen Regierungen betreffs der Punkte 1, 2, 
3, 5 und des völligen Verzichtes auf Albanien als österreichisches 
Interessengebiet 
23 Mai Kriegserklärung Italiens an Österreich-Ungarn. 
Italien wollte den Krieg mit Österreich aus „heiligem 
Egoismus“. Sonnino hatte lange vorher bindende Verpflichtun¬ 
gen gegenüber dem Dreiverband übernommen, der dem König 
Emanuel III. und seinem Ministerpräsidenten Salandra Gebiets¬ 
erweiterungen bis zum Brenner und Abtretung sämtlicher 
österreichischer Küstengebiete am Adriatischen Meer usw. in 
sichere Aussicht stellte. 
Drei Kampfgebiete: 1. Die Isonzolinie vom Golf von 
Triest bis Karfreit. Hier die Hochebene von Doberdo 
(zwischen Monfalcone und Gradiska), Görz am rechten Isonzo- 
ufer (mit starkem Brückenkopf) und der Gebirgsrücken des 
Krn (nördlich von Karfreit). 2. Die Kärntner Grenzlinie 
bis zum Plöckenpaß. 3. Die Tiroler Grenzlinie bis zur 
Ortlergruppe. 
Oberbefehlshaber der österreichisch-ungarischen Truppen 
der Erzherzog Eugen, Generalissimus der italienischen Streit¬ 
kräfte der Graf Cadorna. 
Bisher fünf ergebnislose, sehr verlustreiche Vorstöße der 
Italiener am Isonzo. — Nach mehreren Gefechten und Artillerie¬ 
kämpfen an der Tiroler und Kärntner Grenze (Ala an der 
Etsch 28. Mai von den Italienern besetzt) 
8.— 12. Erster größerer Angr'f der Italiener gegen den 
Juni. Görzer Brückenkopf. Sie werden unter schweren 
Verlusten zurückgeworfen. 
30. Juni Erste Isonzoschlacht. Erfolgloses Anstürmen der 
bis 6. Juli. Italiener am rechten Isonzoufer gegen die öster¬ 
reichischen Stellungen am Rande der Hochebene 
von Doberdo. 
18.—27. Nach langer Artillerievorbereitung zweiter Angriff 
Juli. der Italiener gegen den Görzer Brückenkopf und 
die Hochfläche von Doberdo. Er endet mit 
einem völligen Mißerfolg trotz eines Verlustes von 100 000 
Mann. 
18. Okt. Dritte Isonzoschlacht. Nach oft wiederholten Ver- 
bis 3. Nov. suchen, die feindliche Kampffront an einem Punkt 
zu durchbrechen, allgemeiner Ansturm. Alle An¬ 
griffe der Italiener gegen die österreichischen Stellungen auf 
der Hochfläche von Doberdo, den Tolmeiner und den Görzer 
Brückenkopf werden blutig abgewiesen. Kein nennenswerter 
Erfolg. — Ungefähr zur selben Zeit ergebnislose Angriffe gegen 
die schon seit Beginn des Krieges durch italienisches Artillerie-
	        
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