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auch das Packvolk auf dem Hofe heraus und dabei sehe ich am Ende
doch den weißen Spatzen, und will's das Glück, so fange ich ihn auch."
Wie aber der Bauer das etliche Wochen so getrieben hatte, da
sah er nicht mehr nach dem weißen Spatzen, sondern dachte allein an
seinen Vorsatz und aus dem Rückwärts ward bald ein Vorwärts.
Und als der Nachbar wieder kam und ihn fragte: „Wie steht's, Ge¬
vatter, habt Ihr den weißen Spatzen gesehen?", da lächelte der Bauer
und drückte dem Freunde die Hand und sagte: „Gott lohn's Euch!"
Nach O- Glaubrecht.
32. Edle Antwort.
Malet, der Führer der Araber, erfocht mehrere Siege über
die Griechen und nahm ihren Kaiser in einer Schlacht gefangen.
Nachdem er diesen Fürsten in sein Zelt hatte führen lassen, fragte
er ihn, was für eine Behandlung er von seinem Überwinder er¬
warte. „Wenn du den Krieg als König führest," antwortete der
Kaiser, „so sende mich wieder zurück; wenn du ihn als Kaufmann
führst, so fordere Lchegeld; und wenn du ihn als Schlächter führst,
so magst du mich töten!"
Der siegreiche Feldherr schickte ihn ohne Lösegeld zurück.
Nach K. R e i ch n e r.
33. Die Macht der Religion.
Als der Kalif Hussain, ein Sohn des großen Ali, einst bei
Tische saß, ließ einer seiner Sklaven eine Schüssel voll siedenden
Reises auf das Haupt des Kalifen fallen. Dieser blickte den Sklaven
zornig an, welcher sich zitternd und bebend zu seinen Füßen nieder¬
warf und folgende Worte aus dem Koran hersagte: „Das Paradies
ist für diejenigen bereitet, welche ihren Zorn im Zaume halten und
bemeistern." Hussain erwiderte ruhig: „Ich bin nicht zornig." Der
Sklave fuhr in demselben Verse fort: „Und welche denjenigen ver¬
zeihen, von denen sie beleidigt wurden." Hussain, ohne ihn anzu¬
blicken, sprach: „Ich verzeihe dir." Der Sklave fuhr fort: „Und
Gott liebt diejenigen über alles, welche Böses mit Gutem vergelten."
Hussain gab ihm gütig die Hand und sprach: „Nun denn! steh
auf, ich schenke dir die Freiheit und vierhundert Drachmen Silbers."
Der Sklave umfaßte seine Knie mit Rührung. „O Herr!" rief er
aus, „du gleichst dem edelsten der Bäume; er leiht seinen Schatten,
er gibt seine Früchte selbst demjenigen, welcher ihn mit Steinen
bewirft." Palmblätter.