Nach dem Sturme heult's in Lufton.
Land und Meer erbebt mit Macht;
furehtbar brechen aus den Klüften
HNammen durch die finstre Nacht.
Doch ruhig in Peuer und Erdbeben stehet
der Vürst der Propheten, vom Geiste durehwehet:
er kennt als Vertrauter den Herrn Jehovah,
noeh tobt die Verwustung, noch ist Er nieht da.
Weleh ein Wechsel! tiefe Stille
plötzlieh rings in der Natur!
Auf, Vlia, dich verhülle!
jetzt vernimmst du Gottes Spur.
Er eilet, das Antlitz im Mantel verborgen,
im sanften, gelinden Gesusel zu horchen
der Stimme des Kommenden: „Betend verehrt
cdlein Knecht dieh, Allmachtiger! rede, er hört!“
Schaut umher in die Zerstörung!
Winde rasen fuürchterlich:
Sehwert und Heuer streut Verheerung,
o Europa, über dich!
Es drohen sieh blutige Kriegslegionen,
es gtürzen die Hütten, es vanken die Throne:
das Alte zerstiebet in flüehtigen Staub,
das Recht ist zertreten, es herrschet der Raub.
Kennet ihr des Rachers Finger?
Todesengel sendet Er
vor sieh her: dem Weltbezwinger
beugt sieh bebend Land und Meer.
Er selber ist nimmer im Sturm und im Feuer:
sie künden nur an den allmãcht'gen Befreier.
Durchglũhe den Diehter, du heiliger Geist
der Weissagung! — hört, was sein Wehen verheilst!
Nach dem Sturme, nach dem Aittern,
nach der Plamme wildem Brand
kommt der Herr: sein sanftes Wittern
sãuselt über Meer und Land.
Dann hüllet eueh ein vor des Heiligen Blieken,
und höret, ihr Volker! er Kommt zum Erquicken:
dureh Prubsal geläutert bewahrt ihr das Glüek.
dlie eiserne Zeit kehret nimmer zurüek.
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