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Da giesst unendlicher Regen herab, 
von den Bergen stürzen die Quellen, 
und die Bache, die Ströme schwellen. 
Ind er kommt an's Ufer mit wanderndem Stab; 
cdla reisset die Brũüceke der Strudel hinab, 
und donnernd sprengen die Wogen 
des Gewölbes krachenden Bogen. 
Und trostlos irrt er an Ufers Rand:; 
wie weit er auch pahet und blicket, 
und die Stimme, die rufende, schicket, 
da stössset kein Nachen vom sichern Strand, 
der ihn setze an das gewünschte Land; 
kein Schiffer lenket die Fahre, 
und der wilde Strom wird zum Meere. 
Da sinkt er an's Ufer und weint und fleht, 
die Hande zum Zeus erhoben: 
„O hemme des Stromes Toben! 
es eilen die Stunden, im NMittag steht 
die Sonne, uad wenn sie niedergebt, 
und ieh kann die Stadt nieht erreichen, 
so muss der reund mir erbleichen.“ 
Doch wachsend erneut sieh des Stromes Wuth, 
und Welle auf Welle zerrinnet, 
und Stunde an Stunde entrinnet; 
da treibt ihn die Angst, da falst er zieh Muth, 
und wirft sich hinein in die brausende Hlut, 
und theilt mit gewaltigen Armen 
den Strom, und ein Gott hat Erbarmen. 
Und gewinnt das Ufer und eilet fort, 
und danket dem rettenden Gotte; 
da stürzet die raubende Rotte 
hervor aus des Waldes nächtlichem Ort, 
den Pfad ihm perrend, und sehnaubet Nord, 
und hemmet des Wanderers EDile 
mit drohend geschwungener Keule. 
„WMas vollt ihr?“ ruft er vor Sehrecken bleich, 
„ieh habe nichts als mein Leben, 
das muss ieh dem Könige geben!“ 
und entreisst die Keule dem nächsten gleich 
„Um des Freundes willen erbarmet eucn 
und drei, mit gewaltigen Streichen, 
erlegt er, die Andern entweichen.
	        
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