Full text: Deutscher Jugendfreund (Band 3, [Schülerband])

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Erzählende Dichtungen. 
vermeint' ich treulich zu erfüllen. 
Neht unbedachtsam zog ich hin, 
das Ungeheuer zu bekrlegen: 
durch List und KMuggewandten Sinn 
versucht' ich's, in dem Kampf zu siegen. 
Vünf unsers Ordens waren schon, 
die Zierden der Religion, 
des kühnes Mutes Opler worden, 
da wehrtesf du den Kampf dem Orden. 
Doch an dem Herzen nagte mir 
der Unmut und die Streitbegier; 
ja selbst im Traum der stillen Nächte 
fand ich mich keuchend im Gefechte; 
und wenn der Morgen dämmernd kam 
und Kunde gab von neuen Plagen, 
da falste mich ein wilder Gram, 
und ich beschloss, es friseh zu wagen. 
Und zu mir selber sprach ich dann: 
Was schmũckt den Jũngling, ehrt den Mann? 
Was leisteten die tapfern Helden, 
von denen uns die Lieder melden, 
die zu der Götter Glanz und Ruhm 
erhub das blinde Heidentum? 
Ssie reinigten von Ungeheuern 
die Welt in kühnen Abenteuern, 
begegneten im Kampf den Leu'n 
und rangen mit den Minotauren, 
die armen Opfer zu befrein, 
und liessen sich das Blut nicht dauren. 
Ist nur der Saracen es wert, 
dass ihn bekämpft des Christen Schwert? 
Bekriegt er nur die falschen Götter? 
Gesandt ist er der Welt zum Retter, 
von jeder Not und jedem Harm 
befreien muls sein starker Arm; 
doch seinen Mut muls Weisheit leiten,
	        
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